Looking for the good Street Food Graciela Cucchiara und Lahcen Beqqi
Mexikanisch-Marokkanische Küche

Looking for the good Street Food

Ortstermin: Brooklyn, New York City. Die Aufgabe: Looking for the good Street Food. Die Protagonisten: Graciela Cucchiara aus der Münchner Kochgarage und der marokkanische Chef Lahcen Beqqi von fescooking.com. Beide probieren sich eine Woche lang durch New Yorker Delis, Food Trucks und Straßenimbisse, um Ideen für die eigenen Küchen zu sammeln. Wo könnte das besser gehen als am Big Apple, dem Inbegriff für cooles Street Food aus aller Welt. Was die beiden in New York entdeckt haben, lest Ihr hier:

lehcen-beqqiLahcen, wir haben bereits öfter mit Graciela gearbeitet. Aber wie hast Du Graciela denn kennengelernt?
Lahcen Beqqi: Graciela war im Dezember 2014 bei mir in Marokko zu Gast, hat sich in meiner Küche und in meinen Kochkursen in Fes Ideen für ihre Kochgarage geholt. Irgendwann kamen wir auf die Idee, mal was gemeinsam zu machen und haben uns dann New York dafür ausgesucht.

Was habt Ihr alles probiert hier in New York und wie viel habt Ihr schon zugenommen dabei?
Graciela: Den zweiten Teil Deiner Frage beantworte lieber ich nicht. Wir haben nämlich fast alles probiert, was uns in die Finger kam. Das ging bei Sushi los, ging über mexikanische Maiskolben am Stiel am Smorgasburg Food Market, BBQ Sandwiches mit koranischen Kimchi vom Food Truck bis hin zu argentinischen Empanadas. Wir waren in kleinen Garküchen in China Town, haben Falafel an diesen kleinen Anhängern auf der Straße probiert. Was das Essen angeht, ist die Stadt so verrückt und kreativ wie wir beide. Allerdings findet man für unseren Geschmack immer noch zu viel Frittiertes auf der Straße.

Heißt das, Ihr habt kein gutes Street Food bei Eurer Suche gefunden?
Graciela: Nein, claro gibt es auch tolles Street Food in New York. Frisches Essen, mit Pep. Und genau das ist ja unser Ding. Kreativ, süß und sauer, spontan und genussvoll und ruhig auch mal derbe und dreckig. So wie das Leben eben. Am coolsten war der Laden TACOMBI Fonda Nolita in Soho, Die bieten mexikanische Klassiker mit witzigem asiatischem Touch an. Also Tostada del amor, Guacamole con Totopos oder Sashimi vom Thunfisch in einer Taco Especial.

Interessante Kombinationen, die man so gar nicht erwartet...
Lahcen: Doch, doch, New York ist verrückt genug dafür. Wir haben die Idee dann einfach weitergesponnen, uns das Appartement hier in Brooklyn gemietet und unsere eigene Mischung daraus gemacht.

ChermoulaArgentinisch-marokkanische Tacos?
Lahcen: So ähnlich. Graciela hat mit der Guacamole, die für mich auch neu war, für den Latino-Einfluss gesorgt und ich habe marokkanischen Fisch mit Chermoula (re.) zur Taco-Füllung beigesteuert.

Chermoula ist wiederum mir jetzt unbekannt...
Das ist für uns in Marokko eine sehr wichtige Zubereitung. Wir „chermolizieren“ fast alles. So wie der Parmesan für die Italiener ist eine gute Chermoula für uns sehr, sehr wichtig. Das ist eine Marinade aus frischem, gehackten Koriander und Petersilie, viel Zitronensaft, Olivenöl und „Preserved Lemon“, also Salzzitronen, die im Mörser zusammen mit Kreuzkümmel und Paprika Pulver noch schön zerstoßen wird. Darin wird der Fisch mariniert und anschließend in der Tajine gedünstet.

Hat die Taco-Kombination auf Anhieb gepasst?
Graciela: Ja, wobei wir wirklich ungeduldig waren, endlich zu probieren. Wir haben den Fisch drei Stunden mariniert, bevor wir loslegen konnten. So hatten wir in der Zwischenzeit aber die Möglichkeit, sogar die Tacos selbst zu machen. Die cremige, etwas scharfe Guacamole, einen Salat aus grünen Tomatillo-Scheibchen und Gurke dazu und fertig war das gute Street Food, das wir so lange gesucht haben.

TacoHabt Ihr auch schon einen Namen für Eure Kreation?
Graciela: Ja, plötzlich in der New Yorker U-Bahn hatten wir die Idee: TACO MORO, weil es dank Lahcen ein Taco mit maurischen Einflüssen ist. Da kommen Kulturen zusammen und das ist, was ich wirklich liebe.

Und Du importierst diesen Taco Moro jetzt nach München, von wo aus er dann um die Welt gehen soll?
Graciela: Wenn er um die Welt gehen würde, wäre das cool. Wir planen auch schon mit der Idee, in einer typisch apulischen „Mama-Küche“ mit den „Limoni“ aus Marokko zu experimentieren. Kennst du die marokkanischen Salzzitronen? Das wird richtig geil sein.

Graciela-LehcenLahcen: Graciela, kannst Du Dir vorstellen die „Orecchiette pugliese“ mit Brokkoli und Salzzitronen zuzubereiten? Oder, noch einfacher: Buratta mit einem guten Olivenöl, Tomaten, Pepperoncino und dazu die Schale einer marokkanischen Salzzitrone?

Graciela: Ich bekomme Hunger! Aber wir werden die mexikanisch-marokkanische TACO MORO zukünftig ganz sicher bei unseren Veranstaltungen mit unseren Gästen in München kochen, weil sie der Hammer ist. Und aus dieser Mischung, mit all den Gewürzen und Farben die in den beiden Ländern in den Töpfen landen, kann man problemlos einen spritzigen Koch-Abend füllen. No, Lahcen?

Lahcen: Si Graciela, ich kann das Ergebnis kaum abwarten!

Das Video: Graciela und Lahcen in New York



 

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