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Streng verdaulich - Kabarett mit Philipp Weber Inka Meyer

Streng verdaulich - Kabarett mit Philipp Weber

Bei all den Ernährungstipps, die worlds of food auf Lager hat, ist es höchste Zeit, die Thematik auch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. So wie Kabarettist Philipp Weber es tut: Er nimmt Ratgeber wie uns in seinem neuen Programm „Futter“ ordentlich auf die Schippe - oder sollte man sagen: Auf den Kochöffel?

Philipp Weber, bereits mehrfach mit Kabarettpreisen ausgezeichnet, trat schon in der Sylvestergala des ARD-Scheibenwischers und zahlreichen weiteren TV-Produktionen auf. Dabei ist er für einen Kabarettisten noch in einem vergleichsweise juvenilen Alter: Auf 37 Jahre blickt er bisher erst zurück. Einen gewissen Zeitraum davon investierte er in sein Studium der Chemie und Biologie, was ihm in seinem zweiten abendfüllenden Programm „Futter“ nun zu passe kommt.

Explosionsgetrockneter Sellerie

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In „Futter – Streng verdaulich“ rechnet er unter anderem mit der Lebensmittelindustrie ab, die uns in Tütensuppen explosionsgetrockneten Sellerie und reaktionsaromatisertes Rindfleisch als „Elsässer Zwiebeltopf“ verkauft. Andererseits versucht er gewissermaßen einen Mittelweg zu propagieren, da alles Extreme ein gefundenes Fressen für einen Kabarettisten zu sein scheint. So hat der Bio-Boom für Weber nicht nur gute Seiten, Menschliches bleibt auf der Strecke: „Was ist gesund?“ fragt er: „Bio, natürlich! Und Bio gibt’s ja heute schon bei Lidl: Die Hühner sind glücklich, aber hinter der Kasse sitzt ´ne arme Sau!“

Kampf gegen "Lebensmittelrassismus"

Sein Programm bringt er schonungslos und dennoch sympathisch - in seiner gewohnt aufgeregten Art - herüber. Mit dem Thema Essen trifft er den Zeitgeist, denn es betrifft, so abgedroschen es sich anhören mag, einfach jeden. So bezieht er sein Publikum herrlich in seinen Auftritt mit ein, auch wenn diesem bei so vielen Wahrheiten über das tägliche Brot vielleicht sogar der Appetit vergehen könnte.

Doch das ist nicht Webers Ziel. Er klärt lieber auf und knüpft die Verbindungen von „Öko“ und Globalisierung. Schließlich hat die Ökogurke aus China doch gerade mal 5.000 Flugkilometer hinter sich. Seine „Slow Food Gruppe“, mit der er während seines Programms zum Essen verabredet ist, wandelt hingegen auf dem schmalen Grat zwischen Gesundheit und Gesundheitswahn. Schließlich hat sie doch sehr eigenwillige Vorstellungen von gesunder Ernährung und ist auf so manchen Schachzug der Industrie hereingefallen.

Satirische Magenspiegelung

„Es handelt sich um eine satirische Magenspiegelung der Gesellschaft“, sagt Philipp Weber selbst über sein Programm. Alles in allem ist „Futter“ eine gelungene Persiflage auf die Lebensmittelindustrie und den Gesundheitsmarkt – in den auch wir uns tummeln – und somit ein wirklich ernstgemeinter Tipp für alle Leser. Anschauen lohnt sich, denn Lachen ist gesund! Das wissen wir spätestens dank des humorvollen Kollegen Weber.

Ihr wollt wissen, wo Ihr „Futter – Streng verdaulich“ sehen könnt? Hier geht es zu Philipp Webers Tourplan.

Mehr Informationen zu Philipp und seinen weiteren Projekten findet Ihr unter www.weberphilipp.de.

Eine Kostprobe von Philipp Weber seht Ihr hier: