
Oben Bar, unten Restaurant: Das "Gazelle" in London
Dabei hatte alles ganz beschaulich angefangen, als jugendlicher Helfer in der Pizzeria seiner Mutter, wo er auch das Kochen erlernte. Heute kombiniert er seine ausgeklügelten Gerichte mit modernen Cocktailvarianten – ein in der gehobenen Gastronomie immer wichtiger werdender Aspekt. Kein Wunder, dass im Stockwerk über dem „Gazelle“ die zugehörige Bar befindet, in der Kompagnon Tony Conigliaro den Shaker schüttelt.
Das angenehme Ambiente in dem 32 Plätze (plus 36 in der Bar darüber) bietenden Restaurant beruht neben der eleganten Inneneinrichtung auch auf der Tatsache, dass das Restaurant im ersten Stock und damit weg vom Straßentrubel liegt. Auch die Lage im Herzen Londons, unweit von Buckingham Palace und der Westminster Abbey, überzeugt. Mehr noch wissen aber die Gerichte Camerons zu beeindrucken, die zwar nicht als Teller-Ikebana daher kommen, dies aufgrund ihres Geschmacks aber auch gar nicht nötig haben.

Camerons moderne europäische Küche ist dabei zwar international beeinflusst, versucht aber dennoch, mit den Zutaten aus der Region auszukommen. Und sie ist mutig, so wie er sie unter den Adriá-Brüdern erlernte, wenngleich auch sicher nicht ganz so experimentell wie in den kreativsten katalonischen Jahren. Dennoch überraschen beispielsweise frittierte Anchovis-Skelette auf dem Kräutersalat, sollen für einen nötigen und zugleich aber auch äußerst ungewöhnlichen Crunch-Effekt sorgen. Kreativ zeigt Cameron sich auch beim „Verkleiden“ so mancher Zutat: So kommen Tintenfisch und Pilz jeweils als Pasta daher - die Tintenfischnudeln mit Sandelholzaroma und der Pilz mit Kiefernnuss und Bärlauch. Spannend, wohlschmeckend und definitiv einen Besuch wert!

"Tintenfischnudeln" - Im Original: SQUID, SANDALWOOD, CURED JOWL, GIROLLES

"Pilzpasta" - Im Original: MUSHROOM, PINE NUT, WILD GARLIC
Alle weiteren Infos zum „Gazelle“ finden Sie unter gazelle-mayfair.com