Saubere Sache - Was hinter Clean Eating steckt thinkstockphotos.de
Ernährungstrend

Saubere Sache - Was hinter Clean Eating steckt

Haben Sie schon mal etwas von Clean Eating gehört? Das Konzept ist momentan der Ernährungstrend schlechthin. Wir erklären Ihnen, was hinter Clean Eating steckt.

Dass Ernährungstrends englische Namen haben, daran haben wir uns mittlerweile ja gewöhnt. Nachdem wir nun wissen, was es mit Low Carb (wenig Kohlenhydrate), Paleo (Steinzeiternährung) und Superfoods (Lebensmittel, die die Gesundheit fördern) auf sich hat, müssen wir allerdings schon wieder das Vokabelheft zücken. Mit Clean Eating kommt nämlich ein neues Ernährungskonzept auf den Tisch.

Was ist Clean Eating?

Wortwörtlich übersetzt heißt Clean Eating so viel wie sauberes, einwandfreies Essen. Und eigentlich trifft es das auch schon sehr gut. „Clean Eating bedeutet, dass wir uns wieder wegbewegen von Fertig-Nahrung, auf die wir nun mal keinen Einfluss haben. Wir sollen uns wieder bewusst machen, was wir essen und wie wir es zubereiten. Man kauft also frisch ein und bereitet frisch und gesund zu. Kurz gesagt: Beim Clean Eating beschäftigt man sich mit seinem Essen“, erklärt Ernährungsmediziner Prof. Dr. Daniel König von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (zum Clean Eating-Experteninterview). Er selbst bezeichnet den Trend als alten Wein in neuen Schläuchen: „Das Konzept ist nicht neu. Clean Eating sind schlichtweg die zehn Thesen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.“ Heißt also, dass es sich dabei nicht um eine Diät handelt – auch, wenn man beim Clean Eating auf ein paar Dinge verzichten muss. Dazu zählen beispielsweise Weißmehl und Einfach-Zucker, um den Insulin-Spiegel niedrig zu halten. Dennoch: Beim Clean Eating handelt es sich um ein langfristiges Ernährungskonzept mit ausgewogener Mischkost. Es ist daher keine extreme Ernährungsform.

Clean Eating als Antwort auf Fast Food

König sieht darin sogar noch mehr: „Clean Eating ist im Moment vor allem eine Gegenbewegung zum Fast Food. Wenn wir eine Packung Tortellini in die Mikrowelle stellen, haben wir keine Ahnung, was wir da am Ende eigentlich gegessen haben. Dagegen wollen Clean Eater ansteuern und wieder mehr Bewusstsein für Ernährung schaffen.“ Das bedeute allerdings nicht, dass man beim Clean Eating gänzlich auf Fast Food verzichten müsse. Laut König käme es eben darauf an, sich darüber bewusst zu sein, was man zu sich nimmt. Wer allerdings nicht gerne kocht und frisch einkauft, würde mit Clean Eating vermutlich nicht glücklich werden, so der Ernährungsmediziner. „Aufwendiger als Fast Food ist das Ganze natürlich allemal. Man muss sich eben etwas Zeit nehmen.“

Ob wir Clean Eating als Gegenbewegung zu Fast Food gebraucht haben? Ein klares Ja. Mit trendigen englischen Begriffen auf eine gute Ernährung aufmerksam zu machen, ist eben ein Phänomen unserer Zeit. Und wer möchte, kann ja auch von einer bewussten Ernährung anstatt von Clean Eating sprechen.