Sinnestest schlägt MHD
Milch oder Joghurt über dem MHD werden oft vorschnell weggeworfen. Das MHD ist kein Wegwerfdatum. Es gibt an, bis zu welchem Termin der Hersteller bei ungeöffneter Packung und richtiger Aufbewahrung die spezifischen Eigenschaften des Produktes garantiert – wie beispielsweise Farbe, Geschmack und Aussehen. Auch nach Ablauf dieses Datums sind Milchprodukte meist noch gesund und lecker. Um herauszufinden, ob der Joghurt oder der letzte Rest Milch noch genießbar ist, hilft der Sinnestest: Was noch gut aussieht, gut schmeckt und gut riecht ist in der Regel auch noch gut.Eine Ausnahme: Unbehandelte rohe Milch, sogenannte Vorzugsmilch, trägt kein MHD, sondern ein Verbrauchsdatum. Nach diesem sollte man sie tatsächlich nicht mehr verzehren.
Geht das noch?
Generell gilt: Milch und Milchprodukte sollten im Kühlschrank gelagert und so bald wie möglich verbraucht werden. Doch nichts muss vorschnell im Müll landen. Diese Grundregeln helfen bei der Orientierung:• Frischmilch und ESL-Milch (extended shelf life = längere Haltbarkeit im Regal) sind nach dem Öffnen etwa fünf Tage haltbar. Verderben sie, riechen sie deutlich säuerlich.
• H-Milch kann man nach dem Öffnen in der Regel sieben Tage trinken. Achtung: H-Milch riecht nicht säuerlich, wenn sie verdirbt und flockt auch nicht aus. Allerdings bekommt sie einen deutlich muffigen oder bitteren Geschmack.
• Bei Sauermilchprodukten wie Joghurt oder Quark zeigt der ungeöffnete Deckel, ob das Produkt noch gut ist: Wölbt sich der Deckel nach oben, ist es verdorben. Eine Ausnahme ist Kefir: Er enthält Kohlensäure, die den Deckel auch beim genießbaren Produkt wölbt.
Fettes darf in den Tiefkühler
Im Gefrierschrank bleibt vieles länger frisch. Auch fettreiche Milchprodukte wie Butter, Sahne oder Frischkäse lassen sich einfrieren. Bevor sie verwendet werden, sollten sie einen Tag im Kühlschrank auftauen. Auch H-Milch-Reste lassen sich einfrieren, sie schmecken anschließend zwar nicht mehr ganz so gut, zum Kochen und Backen reicht es aber allemal.Sauermilchprodukte wie Joghurt, Quark, Dickmilch oder Kefir werden beim Einfrieren körnig und gerinnen, sie gehören daher nicht in den Tiefkühler. Reste sollten am besten gleich aufgebraucht werden.