Schreiberei: „Wir schreiben Gerichte!“ Hoang Dang
  • 12. August 2022
  • Jessica Bachmann
Tohru Nakumaras Brasserie

Schreiberei: „Wir schreiben Gerichte!“

 

Dass sich Sternegastronomie und Fast Food nicht ausschließen, beweist Tohru Nakamura in seinem Restaurant Schreiberei in München. Der Spitzenkoch war den Münchnern bereits in aller Munde als er während des Lockdowns mit einem Asia- und einem Burger-Pop-up überraschte.

Dass das Konzept funktioniert, zeigt auch das neueste Projekt des Küchenchefs und seines gastronomischen Partners Marc Uebelherr. Die Schreiberei, also die ehemalige Stadtschreiberei und das älteste Bürgerhaus Münchens, ist bereits die kulinarische Heimat von Nakamuras Fine Dining Restaurant „Tohru in der Schreiberei“ im ersten Stock. Schon drei Monate nach seiner Eröffnung war es mit zwei Sternen des Guide Michelin ausgezeichnet worden. Vervollständigt wurde das Mix-Konzept nun durch die gerade eröffnete Brasserie Schreiberei im Erdgeschoss.

schreiberei nakamura
(©Hoang Dang)

Schreiberei: Je ne regrette pas le vin

Zahlreiche Neonröhren weisen den Weg in eine vermeintliche Einkaufspassage hinter dem Marienplatz. Über dem Eingang geht es weiter mit Neon: „Wir schreiben Gerichte“ ist hier in Anlehnung an die Geschichte des Hauses zu lesen. Auch das Thema Wein wird hier großgeschrieben. Nicht nur, dass der Mirabeau aus 6-Liter Flaschen ausgeschenkt wird, auch hat Sommelier Max Haußmann (Foto) den ein oder anderen Geheimtipp zu den gereichten Speisen auf Lager – vornehmlich von biodynamischen Weingütern.

mirabeau schreiberei muenchen

Ein Blick auf die Karte verrät: Starter und Vorspeisen stehen im Vordergrund. Wer braucht schon Hauptgänge (die natürlich auch angeboten werden), wenn man sich 23 Vorspeisen untereinander teilen kann? Die meisten aus der Kategorie deftiges Soul Food. Klar gibt es auch einen gesunden Kopfsalat. Hier kommt dieser gegrillt mit einer feinen Roquefort Soße daher. Wir aber sind hier wegen dem Croque Monsieur: Gerollt, frittiert und zum Eintauchen in eine Käsesoße. Wir mögen auch den Flammkuchen Blutwurst mit Äpfeln und Kartoffeln und die Tatar-Auswahl Nakamuras. Zubereitet in der verglasten Küche, sieht man die Köchinnen und Köche dort fleißig werkeln. Das Herzstück der Schreiberei liegt allerdings im Gastraum. Unter dem historischen Kreuzgewölbe steht die elegante, ovale Bar, an der Barchef David Lindner „Cocktail-Klassiker mit Twist“ serviert.

schreiberei

Fine Dining im ersten Stock, Food Sharing und Bar im Erdgeschoss. Ein gelungenes Konzept – vor allem wenn die Basis für die Kulinarik beste Produkte sind, die dank präzisen Handwerks weiter veredelt werden: „Wenn Du weißt, wo es das beste Lamm gibt, den besten Süßwasserfisch, die saftigsten Tomaten, dann wird durch perfektes Handwerk auch aus dem vermeintlich simpelsten Gericht ein Gaumenspektakel. Lecker und stimmig muss es sein“, so Spitzenkoch Nakamura.

Weitere Infos: www.schreiberei-muc.de 
 

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