Ich hatte Phasen, da betrachtete ich Essen als bloße Nahrungsaufnahme. Inzwischen habe ich meine Ernährung aber umgestellt und weiß wieder zu schätzen, was gutes Essen ist. Wenn man sich in unserer Überflussgesellschaft ein wenig einschränkt, lernt man das wieder.
2.) Was findet man immer in Ihrem Kühlschrank?
Joghurt
3.) Was kochen Sie selbst gerne und zu welchem Anlass?
Nudeln in jeglicher Form oder die Reste, die man im Kühlschrank findet, kreativ zusammengestellt. Da dient mein „Kartoffelgulasch“ als bestes Beispiel.
4.) Ihr größter Unfall in der Küche?
Einer meiner größeren Unfälle beim Kochen trug sich nicht in der Küche zu. Damals war ich mit einem guten Freund am Marmolejo (6.108 Meter), einem Berg der argentinischen Anden, unterwegs und kochte uns ein Abendessen auf dem Gaskocher. Ich habe es gut gemeint und alles Mögliche mit in den Topf zur Travel-Lunch-Mischung hinein gegeben: Käse, Brot, Gemüse. Die Reste eben. Eigentlich hatte es auch ganz gut geschmeckt, aber es dauerte nicht lange, da ist meinem Kollegen alles noch einmal durch den Kopf gegangen. Insofern stufe ich dieses Erlebnis schon als gröberen Unfall ein.
5.) Ihr ausgefallenster Platz zum Essen?
Ausgefallen ist es natürlich, am Südsattel des Mount Everest zu essen. Wobei das dort in einer Höhe von 7.900 Metern nur noch reine Nahrungsaufnahme ist, die aufgrund der wochenlangen Strapazen aber bitter nötig ist. Ansonsten hatte ich bereits sehr viele schöne Plätze rund um den Erdball, an denen ich mit meiner Familie gegessen habe. Am eindrücklichsten in Erinnerung sind mir aber unsere Mahlzeiten auf Sardinien, als wir noch nichts hatten und einfach beim Sonnenuntergang auf einer Decke vor unserem alten Auto gegessen haben und das eine Abendessen in einem kleinen Dorf im Sudan. Wir hatten mal wieder eine Panne mit unserem 50 Jahre alten Lastwagen, saßen dort fest. Sämtliche Dorfbewohner versammelten sich um unseren „Wohnwagen“ und es wurde ein großer Teppich ausgerollt auf dem wir dann gemeinsam mit den Dorfbewohnern ihr traditionelles Essen zu uns nahmen und viel Spaß hatten.
6.) Was gehört für Sie unbedingt zu einem perfekten Dinner?
Ein schöner Platz in der Natur, meine Familie und Ruhe. Da geht es mir gar nicht so sehr um das Essen selbst, sondern vielmehr um die äußeren Umstände.
7.) Das peinlichste Erlebnis bei einem Essen?
Anfangs war es immer ziemlich peinlich, wenn ich irgendwelche Promis als Bergführer durch die Alpen geführt habe und mit ihnen dann in den besten Hotels gegessen habe. Dort liegen ja immer acht verschiedene Bestecksorten rund um den Teller verteilt und ich wusste nie, wo ich da anfangen sollte. Ich schaute dann zunächst noch, welches Besteck die anderen so nehmen, irgendwann habe ich aber danach entschieden, welches Besteck für mich am besten zu welchem Essen passt.
8.) Mit welcher bedeutenden Persönlichkeit würden Sie gerne mal Essen gehen?
Mit Fidel Castro, um mit ihm über das Thema Freiheit zu diskutieren.
9.) Lieber Gutbürgerlich oder Haute Cuisine?
Eindeutig Gutbürgerlich.
10.) Ihre Lieblingsküche?
Asiatisch.
Solo mit Familie - Das Buch über Stephan Keck
Mehr über Stephan Kecks abenteuerliches Familienleben erfahren Sie in seinem Buch „Solo mit Familie – Abseits vom Normalweg“. Der Sportjournalist Derk Hoberg durchleuchtet darin das Leben des Grenzgängers Stephan Keck. In dieser packenden Biografie erfahren Sie die Hintergründe, Beweggründe, Zweifel, Ängste, Erfolge und Misserfolge aus dem Leben einer Abenteurerfamilie. Knapp 50 Seiten außergewöhnliches Bildmaterial ergänzen die unterhaltsamen Erzählungen aus Stephan Kecks Leben. Mit einem Vorwort von Olympiasieger Franz Klammer und einem Gastbeitrag von Peter Habeler, der 1978 gemeinsam mit Reinhold Messner als erster Mensch ohne künstlichen Sauerstoff auf dem Mount Everest war. Hier geht es zu "Solo mit Familie" bei Amazon.Steckbrief des Buches:
"Solo mit Familie"Abseits vom Normalweg. Ein Leben als Familienmensch und Extrembergsteiger
288 Seiten mit zahlreichen Fotos, Format 14 x 22 cm, gebunden
ISBN: 978-3-939499-30-5
Preis: € 22,90
Berg & Tal Verlag