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Kitchen on the run – Eine gute Idee geht auf Reisen www.kitchenontherun.org
Küche und Kultur

Kitchen on the run – Eine gute Idee geht auf Reisen

Eine mobile Küche für Europa, um verschiedene Kulturen zusammenzubringen – das ist die Idee hinter KITCHEN ON THE RUN. Drei Berliner wollen mit einer Küche im Container durch Europa reisen und  Geflüchtete und Einheimische in fünf Ländern an einen Tisch bringen, um mit Vorurteilen aufzuräumen.

kitchen on the runDie Initiatorinnen des Projekts: Jule Schröder (li.) und Rabea HaßDas Projekt ist noch im Anfangsstadium, aber die Idee der drei Berliner Jule Schröder, Rabea Haß und Andreas Reinhard ist bereits weit gesponnen. Mit einem mobilen Küchencontainer wollen die Kulturmanagerin, die Soziologin und der Psychologe von März bis August 2016 auf Tour gehen. Fünf europäische Länder (Italien, Frankreich, Deutschland, Niederlande und Schweden), in denen der Container jeweils vier Wochen verbleiben soll, stehen dann auf dem Programm. Die Reiseroute des Containers orientiert sich dabei entlang der Strecke, die Geflüchtete vom italienischen Mittelmeer bis hinauf nach Schweden häufig zurücklegen.

Kultureller Austausch beim Kochen

Täglich soll so etwa 15-20 Geflüchteten und Einheimischen Raum und Gelegenheit geboten werden, in einer heimeligen Atmosphäre gemeinsam zu kochen, zu essen und sich auszutauschen. Dabei werden an den jeweiligen Standorten des Containers lokale Akteure eingebunden und ermutigt, sich auch zukünftig aktiv in die Flüchtlingsarbeit vor Ort einzubringen. Der Küchencontainer versteht sich als Anlaufpunkt und Raum, der rund um die Kochveranstaltungen für Ideen und andere Initiativen  offen steht.

„Es soll für alle Beteiligten ein Blick über den eigenen Tellerrand hinaus werden. Unsere Gäste erleben so ganz nebenbei, wie uns andere Kulturen nicht nur kulinarisch bereichern können. Wir eröffnen eine neue Perspektive auf Geflüchtete: Sie sind ein Gewinn für unsere Gesellschaften in Europa“, erklären die drei ihr Projekt und meinen es wörtlich, wenn sie sagen: „Mi casa es su casa!“ Insgesamt wollen sie im gesamten Aktions-Zeitraum 2.000 Menschen am Küchentisch zusammenbringen.

Frachtcontainer mit Symbolkraft

AndiAndreas Reinhard stellt den Container vorDerzeit sind die drei Projektinitiatoren dabei, einen Cargo Container mit Hilfe von Architektur-Studenten der TU Berlin zu einer mobilen Küche auszubauen. Die Wahl dieser Location hat mehrere Gründe: „Ein Frachtcontainer als Ort der Begegnung hat eine drastische Symbolik: Während Waren tagtäglich über alle Grenzen hinweg verschifft werden können, ist es vielen Menschen nicht möglich, sich frei und legal über Grenzen zu bewegen. Zudem setzen wir mit einem Container auf eine nachhaltige und verhältnismäßig kostengünstige Architektur, die sich dennoch einladend und auffallend im öffentlichen Raum platzieren lässt. Gleichzeitig bleibt unsere Küche im Container mobil und bietet genug Platz und Schutz, um eine geborgene und heimelige Atmosphäre zu schaffen“, so die Organisatoren.

Insbesondere die Geflüchteten sollen durch den Container die Möglichkeit bekommen, die Rolle des Gastgebers einzunehmen und Einheimische aus ihrer Nachbarschaft einzuladen. Dafür steht nicht nur der Raum bereit, sondern auch die Lebensmittel werden gestellt. So schafft KITCHEN ON THE RUN gegenseitige Akzeptanz und räumt durch direkte Begegnungen, gemeinsames Kochen und persönliche Berührungspunkte mit Vorurteilen auf.

Reisetagebuch und Kochbuch

Um so viele Menschen wie möglich an ihrem Projekt teilhaben zu lassen, wird das Projekt parallel von einem Blog begleitet und nach Abschluss der völkerverbinden Reise sollen die bewegendsten Geschichten von unterwegs und die besten Rezepte in einem Kochbuch veröffentlicht werden.

Das Projekt unterstützen

Kitchen-on-the-kunZahlreiche Unterstützer konnten schon für das Projekt gewonnen werden und inzwischen gehört KITCHEN ON THE RUN zur Dachorganisation Über den Tellerrand e.V..

Aktuell wurden bereits 60 Prozent der Finanzierung erreicht, es werden jedoch weitere Geld- und Sachspenden und auch tatkräftige Unterstützung in Sachen Transport, Unterkunft und Rechtsberatung benötigt, um die gute Idee umsetzen zu können. Auf der Spendenplattform betterplace.org kann man das Projekt direkt unterstützen.

Weitere Informationen gibt es unter www.kitchenontherun.org oder bei facebook