Berger Feinste Confiserie – Wo Schokolade zur Familiengeschichte wird Berger Feinste Confiserie, Jessica Bachmann
Von der Garage zum süßen Aushängeschild des Salzburger Landes

Berger Feinste Confiserie – Wo Schokolade zur Familiengeschichte wird

Wenn man heute durch das Salzburger Saalachtal fährt und in Lofer im Café Anna der Berger Feinste Confiserie ein Päuschen einlegt – mit Blick auf die Berge und einer zartschmelzenden Praline auf der Zunge –, lässt sich kaum erahnen, dass alles einmal in einer kleinen Garage begann. Vor 31 Jahren gründeten Johannes und Christine Berger hier ihren süßen Lebenstraum. Ohne großes Erbe, dafür mit viel Leidenschaft, Handwerk und Mut.

„Ich habe mit 15 gewusst, dass ich mich selbstständig mache“, erzählt Johannes Berger. Nach Wanderjahren in Belgien und Deutschland begann er mit seiner Frau 1994 in der Garage seines Vaters, der dort einst ein Taxiunternehmen führte. Während er tagsüber noch als Betriebsleiter in Bad Reichenhall arbeitete, wurde nachts gerührt, gegossen und gefüllt. Die ersten Pralinen entstanden buchstäblich zwischen Werkzeugen und Familienleben. „Das war der Horror am Anfang“, erinnert er sich lachend. Heute ist daraus ein Unternehmen mit neun Filialen in ganz Österreich, rund 100 Mitarbeitenden und einem festen Platz in der österreichischen Schokoladenkultur geworden.

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Was auffällt: In der Confiserie Berger arbeiten fast ausschließlich Frauen. „Wir sind wahrscheinlich der größte Frauen-Arbeitgeber im Pinzgau“, sagt Berger. Ob in der Produktion, im Verkauf oder in der Verwaltung – die Atmosphäre ist familiär, geprägt von Vertrauen und einem klaren Bekenntnis zur Qualität. Dass viele Mitarbeiterinnen während oder nach der Elternzeit zurückkehren, ist hier gelebter Alltag. „Bei uns geht’s immer ein bisschen rund, aber das ist schön“, lacht Berger. „Fünf bis zehn Schwangere im Jahr sind normal – das zeigt ja auch, dass es den Leuten bei uns gut geht.“

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Seit über sieben Jahren ist Berger Feinste Confiserie bio- und Fairtrade-zertifiziert. Für die edlen Bitterschokoladen stammt der Kakao aus Madagaskar, für die Vollmilchschokolade aus der Dominikanischen Republik. Dort kennt man sogar die Kakaobauern persönlich – wie Abel Fernandes, den die Familie schon nach Österreich eingeladen hat. Neben internationalen Partnerschaften setzt die Familie auch auf regionale Zutaten: Kräuter aus Unken, Schnäpse von heimischen Brennereien, Obers aus der Salzburger Molkerei Maishofen.

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Kreative Freiheit und die neue Generation – Berger Feinste Confiserie

„Es ist uns wichtig, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette kennen“, erklärt Sohn Franz Berger, der nach seinem BWL-Studium die Produktentwicklung übernommen hat. Er reist regelmäßig zu den Anbaugebieten und experimentiert zu Hause mit neuen Geschmacksrichtungen. „Ich arbeite gerade schon an Weihnachten 2026“, sagt er. „Wir denken immer ein Jahr voraus – von der Idee bis zur Verpackung dauert es einfach seine Zeit.“

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Die Leidenschaft für das Experimentieren liegt in der Familie. Tochter Anna Berger, ausgebildete Pâtissière aus Paris, bringt französische Finesse ins Haus – und neue Ideen. Gemeinsam mit ihrer Mutter verantwortet sie das Marketing und die stilvolle Inszenierung der saisonalen Kollektionen. Denn bei Berger ist Schokolade nie nur Produkt, sondern immer auch Geschichte.

Sechs Kollektionen entstehen jedes Jahr, jede mit eigenem Thema – von Bauhaus über Neon bis Jugendstil, dem Motto der diesjährigen Weihnachtskollektion. „Gerade im Jugendstil verschmelzen Kunst und Handwerk – das passt perfekt zu uns“, sagt Anna. Die Kollektionen werden komplett im Haus entwickelt: vom Geschmack über das Design bis zur Präsentation im Laden. Sogar die Dekorationen stammen aus dem eigenen Atelier.

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Natürlich gibt es auch bei Berger Evergreens: Vanillekipferl, Bratapfel, Lebkuchen oder die beliebte Eierlikör-Tafel zu Ostern. „Aber wir probieren immer wieder was Neues“, sagt Franz. „Zitrone und Schokolade war früher für Papa ein No-Go. Heute haben wir eine weiße Zitronentafel – und die läuft super.“ Nicht alles bleibt: Die Fichtenharz-Schokolade etwa war geschmacklich zu eigenwillig. „Das hat uns Graz nicht einmal als Lebensmittel genehmigt“, lacht Johannes Berger. Doch aus jedem Versuch wächst Neues – und genau das hält die Marke lebendig.
 
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Zu Besuch im Café Anna

Vor vier Jahren hat sich die Familie einen weiteren Traum erfüllt: das Café Anna direkt neben der Schokolaterie. Eigentlich als kleiner Espresso-Spot gedacht, ist daraus ein beliebter Treffpunkt mit 45 Sitzplätzen geworden. Hier treffen sich Einheimische, Wanderer und Schokoladenfans, genießen feine Desserts und hausgemachte Kuchen mit Blick auf die Loferer Steinberge. „Das Schönste ist, wenn Gäste sagen: Hier spürt man, dass das Handwerk noch von Herzen kommt“, sagt Anna.

Alle weiteren Informationen unter: www.confiserie-berger.at