Ändert Salz den Siedepunkt von Wasser - Frag Heinz Heinz O. Wehmann, Landhaus Scherrer

Ändert Salz den Siedepunkt von Wasser - Frag Heinz

Darf man auf Holzbrettern Fleisch schneiden? Sind fettarme Produkte wirklich gesünder für den Körper? Ruft Alu-Folie etwa Alzheimer hervor und verändert sich der Siedepunkt von Wasser, wenn man Salz hinzufügt? Sternekoch Heinz O. Wehmann weiß die Antwort.

Wer endlich Gewissheit haben will, ob all diese Fragen nur Mythen sind oder ob sich hinter der ein oder anderen Vermutung doch ein Funke Wahrheit verbirgt, der holt sich am besten die Meinung von Heinz O. Wehmann, Chefkoch des Hamburger Sternerestaurants Landhaus Scherrer, ein. Denn in den letzten 30 Jahren, in welchen er als Koch auf höchstem Niveau tätig ist, hat er sich mehrfach mit kniffligen Fragen rund um Lebensmittel auseinandersetzen müssen und sich schließlich zu einem echten Spezialisten entwickelt.

Frag Heinz: Verändert Salz den Siedepunkt von Wasser?

Der Mythos: Die Beimischung von Salz erhöht den Siedepunkt von Wasser und so können zum Beispiel Nudeln schneller gekocht werden.

Besteht wirklich ein Zusammenhang zwischen Salz und Siedepunkt?
Heinz O. Wehmann sagt: „Salz erhöht zwar den Siedepunkt des Wassers, aber die Auswirkungen sind viel zu gering. Bei der Zugabe von circa 30 Gramm Salz auf einen Liter Wasser, steigt die Siedetemperatur lediglich um ein halbes Grad Celsius. Bezogen auf die Kochzeit wäre das eine Zeitersparnis von noch nicht mal einer Sekunde.

Heinz O. Wehmanns Tipp: „Um die Kochzeit nachhaltig zu verkürzen, sollte man ganz einfach einen Deckel auf den jeweiligen Kochtopf legen.“

Der Hintergrund: Wie steigert Salz den Siedepunkt?

Sieden ist eine schnelle Zustandsänderung vom Flüssigen zum Gasförmigen: Wassermoleküle bewegen sich hierbei so schnell, dass sie sich voneinander lösen, sodass aus dem flüssigen Wasser Wasserdampf entsteht. Gibt man Salz ins Wasser, binden sich die Salzmoleküle an die Wassermoleküle, welche sich dann noch schneller bewegen müssen, um in die Dampfphase überzugehen. Dass sich die Wassermoleküle schneller bewegen hat zur Folge, dass die Temperatur steigt. Umso höher die Temperatur stiegen soll, umso mehr Salz muss hinzugefügt werden. Bei einem Salzgehalt von mehr als einem Drittel ist die Grenze erreicht: Das Wasser ist gesättigt und kann kein zusätzliches Salz mehr lösen. Bei einer solchen gesättigten Salzlösung liegt der Siedepunkt bei circa 108 Grad Celsius.

Mehr Informationen zu Heinz O. Wehmann und dem Landhaus Scherrer gibt es hier.