Salat an Bäumen
Das Besondere am Dachgarten des Bell Book & Candle: Das System kommt komplett ohne Erde aus. Die verschiedenen Pflanzen wachsen an bewässerten Türmen, die 20 kleine Öffnungen haben, in die die Setzlinge hineinkommen. Über 60 dieser Türme stehen auf dem 230 Quadratmeter großen Dach verteilt und es wirkt gerade so, als ob der Salat und die Kräuter an vielen kleinen Bäumen sprießen. Die Wurzeln, die in den Turm hineinwachsen und schnell eine Länge von bis zu einem Meter erreichen, werden automatisch alle 12 Minuten mit Wasser und einer speziellen Bio-Nährstofflösung voller Mineralien übergossen. Die lässt das Gemüse schnell wachsen – ein Kopfsalat ist in vier Wochen erntefertig. Die pralle New Yorker Sonne tut ihr Übriges: Das System soll so effizient und die Ernte so ergiebig sein, dass das Bell Book & Candle seine 80 Gäste pro Abend acht Monate lang damit versorgen kann. Einzig Käse, Fleisch und ein paar andere Zutaten müssen in dieser Zeit für die Küche hinzugekauft werden.Für Restaurantchef Mick hat sich die Investition gelohnt. Mehr noch als das, glaubt er doch an die Vorbildfunktion seines Modells: Das System könnte auch für jedermann zu Hause eine tolle Möglichkeit sein, sich mit frischem Gemüse zu versorgen. Auch, um die immer weiter wachsenden Großstädte mit lokalen Lebensmitteln zu versorgen, sei diese Methode prädestiniert. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Weil keine Erde benötigt wird, spart man Gewicht. Die Tower Gardens sind dadurch sehr flexibel und eben auch auf Dächern einsetzbar. Zudem ist das System hygienisch einwandfrei, da keine schädlichen Keime über die Erde eingeschleppt werden können. Der Transport des Gemüses vom Produzenten zum Verbraucher entfällt, viel CO² würde dadurch eingespart. Und auch die Gäste des Bell Book & Candle profitieren vom Dachgarten hoch über dem Restaurant. Sie bekommen stets das frischeste Gemüse serviert.