Köche à la Carte – Stefan Leitner The Peninsula Bangkok
Stefan Leitner im Interview

Köche à la Carte – Stefan Leitner

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Stefan Leitner. Der gebürtige Österreicher ist seit 2019 Excecutive Chef im Hotel The Peninsula Bangkok. Zuvor durchlief er zahlrieche Stationen in aller Welt, war Sous Chef unter Heinz Winkler, kochte bei Heinz Reitbauer in Wien und in Küchen in Russland, China, den USA und Hong Kong. Kein Wunder also, dass wir ihn beim Dinner in Gaggan Anands Restaurant in Thailands Hauptstadt trafen, schließlich sind gute Köche auch immer Genussmenschen. Im Interview verrät er uns mehr über sich.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ehrlich gesagt habe ich mich in den Beruf erst richtig verliebt, als ich nach meiner Lehrzeit von der Obersteiermark nach Wien gezogen bin und meine ersten Erfahrungen als Koch gesammelt habe. Hier realisierte ich auch, dass ich in diesem Beruf die ganze Welt erkunden kann!

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Ich absolvierte eine Doppellehre – Koch & Kellner – teilweise musste ich nach einem harten Tag in der Küche in den Service switchen und teilweise wieder retour – für mich ein No Go :)

3. Ihr größtes Talent ist…

Kreativität – das Endprodukt visualisieren und umsetzen! Und: „People Management“ – die Stärken der Mitarbeiter:innen erkennen und nutzen.
stefan leitner koch

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Menschen auf der ganzen Welt kennen zu lernen, mit diesen zu arbeiten und natürlich kulinarische Freuden bereiten zu dürfen!

5. Was ist Ihre größte Versuchung?

Seckauer Lebkuchen oder ein Steirisches Backhendl – bei Heimaturlauben kann ich nicht widerstehen :)

6. Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?

Hier gab es natürlich einige. Allerdings werde ich die 180. Jubiläumsfeier im Hongkong Club managed by Peninsula mit ca. 1500 Gästen wohl nie vergessen. Auf 6 Stockwerken konnten unsere Gäste 6 verschiedene kulinarische Ären erkunden – angefangen von 1920 Shanghai über Nouvelle Cuisine bis hin zu Molekularküche.

7. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Das ändert sich bei mir laufend - aktuell sind es deftige Schmorgerichte – zum Beispiel ein würziges Gulasch oder ein Ossobuco. Hier in Bangkok ist es ganz klar „Phad Kra Prao“ – Gebratener Basilikum mit Schweinefleisch, gebratenem Reis und Chili.

8. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Hong Kong – auf Grund der kulinarischen Vielfalt und der Qualität. Egal auf welche Küche man Lust hat – in Hong Kong wird man fündig – auf allen Qualitätsstufen – also vom Street Food bis hin zur Sternenküche.

9. Haben Sie kochende Vorbilder?

Ja einige: Thomas Keller (The French Laundry), Daniel Humm (Eleven Madison Park) und natürlich Heinz Reitbauer (Steirereck).

10. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen und warum?

„Falco“ – Hans Hölzel habe ich immer bewundert. Er war meiner Meinung nach der Zeit meilenweit voraus und hat die Musikszene in Österreich revolutioniert. Sein Werdegang – vom Arbeiterkind vom 5. Wiener Gemeindebezirk zum Weltstar – hat mich einfach fasziniert und dient mir sozusagen als Beweis, dass mit Einsatz und Engagement fast alles möglich ist.

peninsula bangkok
Das Peninsula Bangkok 


11. Wein oder Bier?

Ich bin beidem nicht abgeneigt :) - es kommt aber auf die kulinarische Begleitung und die Veranstaltung an.

12. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Ja – ich nehme regelmäßig Box- und Muay Thai Training. Sportliche Betätigung ist für mich extrem wichtig als Ausgleich und zum „Runterkommen“ – dafür bietet sich dieses intensive Training perfekt an. Nach einer Einheit mit meinem Trainer „Khun Max“ senkt sich mein Stresslevel und meine Motivation für die Küche steigt!

13. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Meine Frau – also meine Frau kocht meistens ;-) Ansonsten, wenn es schnell gehen muss, eine Pasta mit Olivenöl, Chiliflocken und Parmesan. Bei Heimaturlauben liebe ich es im Wiener Naschmarkt Zutaten spontan auszuwählen und anschließend für meine Freunden und Familie zu kochen.

14. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Ich finde die Sendungen sehr gut, weil es unseren Beruf ins Rampenlicht rückt - ich bin großer Fan von „Chef’s Table“. Der Beruf Koch/Köchin ist in den letzten Jahren immer unattraktiver geworden – hauptsächlich auf Grund der intensiven Arbeitszeiten. Ich finde es absolut notwendig, dass auch die schönen Seiten des Kochens in den Vordergrund gerückt werden.

15. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Ganz klar – typisch Wien: „A Eitrige mit an Bugl und an G‘schissenen“ (eine Käsekrainer mit einem Scherzerl Brot und Kremser Senf). Und natürlich eine herzhafte Leberkäsesemmel – bestenfalls vom „Leberkas-Pepi“.

Weitere Infos: www.peninsula.com