Frank Buchholz: Inzwischen bin ich ja auch schon eine ganze Weile in diesem Beruf unterwegs, logisch, dass man da einiges erlebt. Deshalb bin ich aber auch schon lange kein junger Wilder mehr. Ich hatte früher aber in der Tat andere Pläne, würde es jetzt im Nachhinein aber wieder so machen.
worlds of food: Sie gehörten zur Stammbesetzung des Kochduells auf VOX, haben damit den Boom der Kochsendungen miterlebt und mitgestaltet. Wie erklären Sie sich diesen Boom?
Frank Buchholz: Das Kochduell war damals das erste Kochprogramm im Privatfernsehen. Letztlich leben wir Menschen vom Essen und Trinken. Diese beiden Themen gehören mit einem dritten zu den elementarsten Dingen des Lebens. Daher verkaufen sich diese drei Dinge – auch im Fernsehen – wohl besonders gut.
Hier finden Sie ein Rezept von Frank Buchholz: Ravioli von Auberginen und Parmesan mit Kaisergranat, Zitronensauce und Schnittlauch
worlds of food: Wie wichtig sind Kochsendungen Ihrer Meinung nach für gute Ernährung und für das Wissen der Zuschauer über qualitativ gute Lebensmittel?Frank Buchholz: Für mich haben Kochsendungen zunächst einmal unterhaltenden Charakter. Aber sicherlich geht es auch darum, Interesse an guter Ernährung zu wecken. Allerdings muss jeder für sich selbst entscheiden, was er zu sich nimmt. Ich finde es aber wichtig, Leute zu erreichen, die sich für gutes Essen und Trinken interessieren. Und das muss sich nicht nur im hochpreisigen Segment abspielen. Sich ausgewogen zu ernähren, interpretieren aber leider viele auch als Frage des Geldbeutels.
worlds of food: Im Kochduell musstet ihr mit den Zutaten, die die Kandidaten besorgt haben, in Windeseile improvisieren. Eine gute Schule für jeden Koch, oder?
Frank Buchholz: Das habe ich nie so gesehen. Kochen und improvisieren konnte ich schon zuvor, sonst hätten sie mich für diese Sendung auch nicht angesprochen.
worlds of food: In Ihrem Restaurant Buchholz in Mainz bestimmen Sie selbst die Zutaten. Welche stehen denn bei Ihnen am höchsten im Kurs?

worlds of food: Einer dieser Partner ist ein Rheinfischer…
Frank Buchholz: Ja, der Dirk. Sein Fisch kommt sehr gut bei unseren Gästen an. Der Rhein ist ja wieder ein sauberes Gewässer, das bemerkt man alleine an der Artenvielfalt, die es hier wieder gibt. Flusskrebse, Lachse, Zander, Waller, Brassen. Das sind dann auch die Fische, die bei uns fangfrisch in der Küche landen, je nach Saison. Und wenn wir diese Fische von hier aus dem Rhein zur Verfügung haben, dann geht es ja gar nicht frischer. Deshalb nehmen wir ihm auch eigentlich immer alles ab, was er uns anbietet.
worlds of food: Sie betreiben auch einen Weinladen neben Ihrem Restaurant. Stehen dort auch die regionalen Winzer im Fokus?

worlds of food: Unter anderem kochen dann auch Sie und ihre Freunde aus der TV-Sendung „Beef Buddies“, Tarik Rose und Chakall, mit denen Sie aktuell auch wieder vor der Kamera stehen. Was steckt dahinter?
Frank Buchholz: Mir geht es dabei hauptsächlich darum, dass ich mit zwei Kumpels unterwegs bin und gemeinsam mit den beiden viel über gute Lebensmittel dazu lerne. Wir besuchen ja verschiedene Erzeuger und Fleischproduzenten, zu denen man sonst wenig Kontakt hat. Das ermöglicht mir diese Sendung, deshalb habe ich mich mit diesem Konzept auch sofort angefreundet. Dabei finde ich wichtig, dass wir gutes Essen und Trinken nicht statisch oder oberlehrerhaft präsentieren sondern mit einem Augenzwinkern und unterhaltend. Und das Drehen mit den beiden macht zudem richtig Spaß.
worlds of food: Was erwartet den Zuschauer in den kommenden Folgen?
Frank Buchholz: Für diese Staffel waren wir unter anderem im Allgäu unterwegs, haben Iglus gebaut, waren Eisfischen und haben mit einer Kettensäge das zugehörige Loch selbst ins dicke Eis gesägt. Weitere Stationen sind Graubünden und die Müritz, wo wir uns natürlich dem berühmten Müritz-Lamm widmen. Und nicht zuletzt haben wir Wilhelm kennengelernt, der mit Kühen sprechen kann. Wie das geht, erfährt man dann in der Sendung.
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