Pasta aus dem Drucker: Was ist dran am 3-D-Nudel-Printer? Fernando Leon/Getty Images: Massimo Bottura (Barilla) zu "Italienischer Rezeptur", New York, 2011
Technologie

Pasta aus dem Drucker: Was ist dran am 3-D-Nudel-Printer?

Anfang des Jahres berichteten zahlreiche Medien und Blogger über das Vorhaben des Nudelherstellers Barilla. Der arbeitet derzeit an einem 3-D-Drucker für Pasta, der mithilfe neuster Technologie und ohne aufwendige Handarbeit Nudel-Unikate herstellen soll. PR-Aktion oder vielversprechender Küchenhelfer?

Erst diese Woche kamen führende 3-D-Entwickler auf der „Inside 3D Printing“ Konferenz und Expo in Berlin zusammen. Sie sprechen von einer beginnenden Ära der 3D-Drucker. Doch was genau passiert bei dieser Art Druck? Bisher kennen Laien ausschließlich Geräte, die etwa Fotos oder buntes Papier ausgeben, also lediglich flache, eindimensionale Produkte.

„Beim 3D-Druck werden Objekte aus Kunststoff, Keramik oder Metall schichtweise von einer beweglichen computergesteuerten Düse (Extruder) aufgebaut. Das Verfahren eignet sich für die Herstellung von Unikaten und Kleinserien und gilt energetisch als günstiger als andere Technologien“, erklärt die Berliner Morgenpost in einem Bericht über die Fachmesse. Soweit so gut. Doch was hat die Lebensmittelbranche mit derartigen Druckern zu tun?

Barilla und die Nudel 3.0

Noch vor wenigen Wochen betrachtete man das 3-D-Projekt des Nudelherstellers Barilla mit großer Skepsis. Doch Experten sind sich einig, dass Vorhaben wie diese künftig den Markt bestimmen werden. Gemeinsam mit einem niederländischen Institut tüftelt der Lebensmittelkonzern derzeit an einem 3-D-Drucker für Pasta. Das Ziel: Die Geräte, die zur Herstellung von Nudeln im Unikat-Format konzipiert werden, sollen an Restaurants verkauft werden. Bereits Anfang des Jahres erklärte Projektleiter Kjeld van Bommel gegenüber der niederländischen Zeitung „Trouw“, dass die Idee unter anderem auch romantische Vorzüge hat. Beispielsweise dann, „wenn jemand Silberne Hochzeit hat und mit seiner Frau essen geht und sie dann mit Pasta in Form einer Rose überrascht.“

3-D-Drucker in der Endphase?

Doch nicht nur das. Für ausgefallene Nudelideen könnten Kunden zudem ihren ganz eigenen Entwurf mitbringen, in Form einer Datei. Die Zubereitung eines Pasta-Gerichts würde dann in etwa so ablaufen: Entwurf mithilfe eines USB-Sticks einlesen, 3-D-Drucker starten, Pasta ausdrucken und zubereiten. Van Bommel weiß, dass für das Projekt noch einige Experimente nötig sein werden, um die Herstellung zu optimieren.

Doch er bleibt optimistisch. Derzeit könne man bis zu 20 Nudeln in 20 Minuten drucken. Dabei arbeiten das Forschungsinstitut und Barilla bereits zwei Jahre an dem 3-D-Projekt. Dennoch könne man „schon zehnmal so schnell drucken wie zu Beginn“ der Experimente, so van Bommel. Damit der Druckauftrag „er-teig-t“ werden kann, wird Barilla spezielle Teigpatronen liefern, mit deren Verkauf der Konzern Geld verdienen möchte.