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Badstuber verteilt Geschenke – Weihnachtsaktion der Münchner Tafel Derk Hoberg
Profi-Fußballer engagiert sich

Badstuber verteilt Geschenke – Weihnachtsaktion der Münchner Tafel

Holger Badstuber verteilt Geschenke. Nein, dabei handelt es sich nicht um einen Satz eines Fußball-Kommentators, sondern um eine Aktion zu Gunsten der Gäste der Münchner Tafel. Der Bayern-Profi engagiert sich seit einiger Zeit für die gute Sache und möchte dies zukünftig sogar noch intensivieren. Wir haben mit dem Fußballer über die Tafel und sein Engagement gesprochen.

Die Münchner Tafel verteilt an insgesamt 23 Ausgabestellen im Münchner Stadtgebiet Lebensmittel an Menschen in Armut. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Spendern und Sponsoren, der Stadt München und von der Großmarkthalle. An eben dieser Großmarkthalle war nun auch Holger Badstuber im Einsatz. Er verteilte dort Weihnachtsgeschenke an die Kinder der Gäste der Münchner Tafel. Und das sind nicht wenige. In München versorgt die Tafel jede Woche etwa 18.000 Menschen mit Lebensmittelspenden. Etwa 100.000 kg frische und einwandfreie Lebensmittel gehen dabei über die Theken der Ausgabestellen.

Badstuber Tafel„Ich interessiere mich einfach für das, was in München los ist. Da gibt es mehr als den FC Bayern München“, sagt Champions League-Sieger Badstuber bezüglich seines Engagements und weiter: „Auch in München gibt es sehr viele Menschen, die Hilfe brauchen. Deswegen versuche ich, mich hier bei der Tafel so gut wie möglich einzubringen.“ Badstuber hatte seinen Zivildienst einst an der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte absolviert. Sein Engagement für die Tafel in München kommt also nicht von ungefähr: „Im Zivildienst habe ich zum ersten Mal erfahren was es heißt, wenn Familien mit Schicksalsschlägen umgehen müssen. Insofern war das eine sehr wertvolle Erfahrung für mich und ich freue mich, dass ich das hier jetzt fortführen kann.“

Und Badstuber führt es in der Tat sehr gewissenhaft fort. Beim Verteilen der Geschenke nimmt er sich Zeit für jedes Kind, verteilt Autogramme und zwischendurch auch mal Schokoladen-Nikoläuse. Auch während unseres Interviews unterbricht er immer wieder, um die wartenden Kinder nach ihrem Alter zu fragen und ihnen das passende Geschenk herauszusuchen. „Neun Jahre, Mädchen“, ruft er nach hinten, damit alle helfen können, das passende Geschenk für die Kleine herauszusuchen.

Auch Hannelore Kiethe (re.), Gründerin der Münchner Tafel, ist stolz auf die Unterstützung des prominenten, vor allem aber verlässlichen Sportlers: „Holger unterstützt uns, wo er nur kann und ist immer für uns da, wenn wir ihn rufen. Und er engagiert sich ja nicht nur, indem er seinen Namen für die gute Sache hergibt, sondern unterstützt unsere Arbeit in jederlei Hinsicht. Das ist toll.“

Hannelore Kiethe ist dabei so engagiert wie zu Gründungszeiten der Münchner Tafel vor 20 Jahren und kümmert sich rasch wieder darum, dass es vorwärts geht und die wartenden Kinder nicht zu lange in der Kälte stehen müssen. Einige derjenigen, die ihre Pakete bereits erhalten haben, packen sie neugierig aus, freuen sich über Süßigkeiten und Spielsachen, wundern sich jedoch ein wenig über Zahnpasta und andere Hygiene-Artikel. Die Pakete stammen von der Weihnachtsaktion „Geschenk mit Herz“ der internationalen Hilfsorganisation humedica. Das Prinzip dahinter ist einfach und jedermann kann sich an der Aktion beteiligen: Alte Schuhkartons werden mit farbigem Weihnachtspapier beklebt und mit kleinen Präsenten gefüllt, über die sich entweder ein Mädchen oder ein Junge freut. Ein Aufkleber auf dem Karton zeigt, für welches Geschlecht und für welches Alter das Geschenk geeignet ist. Im vergangenen Jahr kamen so über 80.000 Päckchen zusammen, die in zahlreichen Ländern weltweit verteilt wurden. Dass Zahnpasta und andere Pflegeartikel in den Kartons verpackt sind, hat natürlich seinen Grund. humedica gibt bestimmte Dinge vor, die im Geschenk enthalten sein sollen, damit sie so sinnvoll wie möglich sind. So kommt es auch, dass Kriegsspielzeug in den Paketen verboten ist.

Von der Kooperation mit der Münchner Tafel profitieren beide Seiten. Durch die Beteiligung von Holger Badstuber erhält auch humedica mehr Aufmerksamkeit und die Tafel selbst ist laut des Fußballers ohnehin „eine tolle Sache. Das ist alles perfekt organisiert und es gibt viele ehrenamtliche Helfer, die sich hier voll und ganz einbringen. Und mit der Tafel erreicht man die Leute direkt, kann ihnen sofort helfen. Vor allem den Kindern, deren ganze Zukunft ja noch vor ihnen liegt. Ihnen muss man eine Chance geben und sie unterstützen.“

Badstuber Muenchner TafelBadstuber selbst war bereits mehrfach bei den Ausgabestellen, an denen die Lebensmittel an die Tafelgäste verteilt werden, und half mit. Allerdings möchte er sich zukünftig gerne auch anderweitig engagieren und sehen, wie man die Gäste der Tafel neben den Lebensmittel-Spenden noch zusätzlich unterstützen kann: „Wir arbeiten gerade daran und ich hoffe, dass ich mich da bald noch mehr einbringen kann“, sagt Holger Badstuber und blickt auf die noch immer lange Schlange der wartenden Kinder. Insgesamt leben 200.000 Menschen in München in Armut.

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