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Russland, Griechenland, Frankreich

Europa: Unterwegs auf dem alten Kontinent

Der Ball rollt und die Welt hält für einen Monat lang den Atem an: Die Fußball-Weltmeisterschaft ist in vollem Gange. Wir aber wollen über das Fußballfeld hinaus und in andere Töpfe hineinschauen: Typische Gerichte und Rezepte, Wissenswertes über Lebensgefühl und Esskultur international. Heute: Europa – unterwegs auf dem alten Kontinent.

Zum Ende unserer kulinarischen Weltreise kehren wir zurück auf unseren heimischen Kontinent Europa. In Europa haben sich die Gerichte, anders als auf anderen Kontinenten, ohne den Einfluss von Einwanderern entwickelt. Von Ost- nach Westeuropa sind sie grundlegend verschieden, vor allem aufgrund des Klimas: Man denke an die kalten russischen Winter entgegen der ganzjährig angenehmen Mittelmeer-Temperaturen.

Viele schmackhafte Besonderheiten unseres Kontinents sind uns geläufig, ganz vorne rangieren italienische Pizza- und Pasta-Spezialitäten. Weniger delikat, dafür aber berühmt-berüchtigt ist die englische Küche mit Fish & Chips.

Russische Küche: Warme Suppen und Wodka

Obwohl nur ein kleiner Teil Russlands zu Europa gehört ist die Küche des größten Landes der Erde doch sehr interessant. Die russische Gastfreundschaft ist sprichwörtlich: Kommen Freunde oder Verwandte zu Besuch, ist der Tisch immer reich gedeckt. Wodka gibt es bei weitem nicht nur nach dem Essen – sondern dazu.

Die typischen Gerichte sind rustikal und nahrhaft. Aufgrund der Kälte erfreuen sich wärmende Suppen großer Beliebtheit. Vor allem Soljanka und Borschtsch, eine Rote-Beete-Suppe, kommen auf den Tisch – ursprünglich stammt Borschtsch (zum Rezept) aus der Ukraine.

Für die langen Winter ist das Haltbarmachen von Lebensmitteln wichtig: Dafür werden in Russland beispielsweise Gemüse und Pilze eingelegt. Gerade säuerliches Essen wie Sauerkraut und saure Gurken sind beliebt. Deftige Vorspeisen sind gefüllte Eier, Sülzen, eingelegter Fisch oder gefüllte Teigtaschen.

Blinis sind die russische Antwort auf deutsche Pfannkuchen. Der Teig wird allerdings aus Buchweizenmehl, Hefe und Wasser zubereitet. Herzhaft sind Blinis ein wahres Festmahl zu Silvester, wenn sie mit Kaviar serviert werden. Mit Fruchtmus werden süße Blinis aber auch gerne als Nachspeise gegessen. Bei uns wird es festlich: Wir stellen Ihnen ein Rezept für Blinis mit rotem Kaviar und Sauerrahm vor.

Griechenland: Gyros, Feta und Tsatsiki

Die griechische Küche zeichnet sich durch starke mediterrane und türkische Einflüsse aus. Dabei kommt in Griechenland das auf den Tisch, was Landwirtschaft, Viehzucht und Meer hergeben. Schafe und Ziegen sind genügsam in ihrer Haltung, darum gibt es viel Lammfleisch. Rind- und Schweinefleisch ist hingegen selten.

Aus der Schafs- und teilweise aus Ziegenmilch wird der Fetakäse gewonnen. Der leckere Käse reift in einer Salzlake und zeichnet sich durch seinen intensiven Geschmack aus.

Längst den Siegeszug durch Europa angetreten hat das Gyros, gewürztes und geschnetzeltes Grillfleisch. Die typische Gewürzmischung besteht aus Thymian, Oregano, Knoblauch, Majoran oder Koriander und Kreuzkümmel. Weitere typische Gerichte sind das Moussaka, ein Auberginenauflauf mit Hackfleisch oder Souvlaki, was übersetzt „Spießchen“ bedeutet und einen Grillspieß bezeichnet, den man mit Lamm, Hähnchen oder Schweinefleisch zubereitet.

Als Beilage zu den fleischlastigen Hauptspeisen gehört natürlich Tsatsiki, was aber auch pur mit Pita-Brot zur Vorspeise gegessen wird. Traditionell wird Tsatsiki aus Joghurt, geriebener Gurke und viel Knoblauch zubereitet. Hier geht es zum Rezept.

Eine beliebte Nachspeise ist Baklava – in Honigsirup getränkter Blätterteig, der mit Nüssen gefüllt ist. Bei einem Treffen mit Freunden darf weder der griechische Wein noch der Ouzo fehlen.

Speisen wie Gott in Frankreich

Über Frankreichs Küche können ohne Zweifel ganze Bücher gefüllt werden, die Franzosen gelten als das Volk der Genießer schlechthin. 2010 wurde die französische Küche von der UNESCO als immaterielles Kulturgut sogar zum Weltkulturerbe ernannt.

Französischer Wein und Käse sind eine Klasse für sich: In Frankreich soll es an die 1000 Käsesorten geben, jede Region ist für ihre Käsespezialität bekannt. Um nur einige Namen zu nennen sind das Brie, Roquefort oder Camembert. Dazu das gute französische Baguette oder Croissants – die französischen Backwaren gibt es in jeder europäischen Bäckerei.

Die Küche Frankreichs ist regional sehr unterschiedlich. Speisen, deren Name schon auf der Zunge zergehen, sind die Bouillabaise (zum Rezept), eine Fischsuppe aus der Provence, die Quiche Lorraine aus Lothringen, die einen herzhaften Kuchen mit Speck, Eiern und Sahne bezeichnet, Ratatouille, und natürlich der Coq au vin – übersetzt Hahn in Wein – welcher zu Frankreichs Nationalgerichten zählt. Für die klassische Quiche haben wir ein Rezept herausgesucht.

Und auch Nachspeisen kann man in Frankreich: Die dünnen Tartes aus Mürbeteig wirken edel, wenn man sie mit den robusten Rührkuchen aus Deutschlands vergleicht. Und für den süßen Gaumen natürlich die Crème Brûlée (zum Rezept), was übersetzt nichts anderes als „gebrannte Creme“ bedeutet. Das besondere an der Creme aus Sahne, Eiern und Zucker ist die knusprige Kruste, bei der brauner Zucker karamellisiert wird.

 

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