Christian Bau, Thomas Bühner, Christophe Muller, Daniel Boulud und zehn weitere Spitzenköche waren in diesem Jahr Gastköche im Ikarus im Salzburger Hangar 7. Sie alle arbeiteten zusammen mit Executive Chef Martin Klein ein vielgängiges Menü aus ihren eigenen Signature Dishes aus, das dem Salzburger Publikum jeweils einen Monat lang serviert wurde. Seit 2003 bereits verfolgt das Gourmet-Restaurant dieses weltweit einzigartige Konzept, bei dem seit 2015 auch die Heimmannschaft einen Monat zur Verfügung hat, um ihre eigenen Gerichte zu präsentieren. Zurecht, darf das Team nun doch bereits im zweiten Jahr in Folge zwei Michelin Sterne sein Eigen nennen.
Welch fordernde Aufgabe die Mannschaft ansonsten monatlich zu bewältigen hat, wird deutlich, wenn man sich die gesammelten Werke sämtlicher Gastköche im just erschienenen Band 4 von „Die Weltköche zu Gast im Ikarus“ ansieht. Seien es jene der beiden deutschen Drei-Sterne-Köche Bau und Bühner, jene der vier Wiener Spitzenköche Nickol, Ivic, Mraz und Reitbauer, die einen eigenen „Best of Wien“-Monat bespielten, oder aber jene von Christophe Muller, dem kulinarischen Stammhalter von Monsieur Paul Bocuse. Allesamt erfordern umfassende Kenntnisse in Sachen Produkte und Zubereitungsmethoden.
Dass es dabei oft auch exotisch zugeht, zeigen die Gerichte von Manish Mehrota aus Neu-Delhi, der „Tandoori-Speck-Garnelen“ oder „Süßsaure Rippchen mit Mango“ in die Ikarus-Küche exportiert und die zugehörigen Rezepte auch im Buch präsentiert. Klassisch französisch dagegen kommen die Gerichte von Daniel Boulud daher. Kein Wunder, ist er doch gebürtiger Franzose, lebt allerdings schon einige Jahrzehnte in New York und baute von dort aus ein wahres Food-Imperium auf, das längst über die Grenzen des Big Apples hinausgewachsen ist. Und auch wenn Boulud der französischen Küche entstammt, sind seine Zubereitungsmethoden nicht minder spannend: Im Tonmantel gegarter Königslachs oder ein Ceviche von der Dorade inklusive Gurken-Dill-Gazpacho sind nicht nur schön anzuschauen, sondern spielen in der obersten Liga der Kulinarik.
Neben jeweils mehreren Rezepten der Gastkoch-Menüs – insgesamt haben es die 60 besten Rezepte der vergangenen 12 Monate ins Buch geschafft – und gewohnt spektakulären Fotos der Gerichte, sieht man die Protagonisten auch in ihrer heimischen Umgebung und in der Küche des Ikarus werkeln. Immer dabei: Der in kulinarischen Belangen stets neugierige Patron des Ikarus, Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann. Gerne nutzt das Team um Martin Klein – namentlich unter anderem die Küchenchefs Tommy Eder-Dananic und Jörg Bruch sowie die beiden Sous-Chefs Andreas Bitsch und Martin Ebert – die Gelegenheit, ihren Patron auch um Rat zu fragen, wann immer er in der Küche im Hangar 7 zugegen ist.
Damit aber auch die Leser des Buches mehr Wissen anhäufen können, gibt es zu jedem Koch ein ausführliches Portrait, das seine Küche und Prinzipien vorstellt. Wer sich also umfassend über einige der besten Köche der Welt informieren möchte und zudem auf der Suche nach außergewöhnlichen Gerichten zum Nachkochen ist, der macht mit dieser Buchreihe und dem aktuellen Band ohnehin nichts verkehrt. Wer das Glück hatte, eines oder gar mehrere dieser besonderen Menüs im vergangenen Jahr vor Ort im Ikarus genossen zu haben, wird womöglich ohnehin bereits auf die Dokumentation dieses kulinarischen Erlebnisses gewartet haben. Nun hat das Warten ein Ende!
Steckbrief zum Buch
Die Weltköche zu Gast im Ikarus, Band 4
Verlag: Pantauro
Format: Hardcover
Autor: Hans Gerlach - Fotos: Helge Kirchberger
Seiten: 320
Maße: 24,9 x 33,5 cm
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7105-0023-7 (D)
Helge Kirchberger Photography / Red Bull Content Pool
- Derk Hoberg
Die Weltköche im Ikarus – Band 4
Von Jahr zu Jahr wird nicht nur die Küchenbrigade des Salzburger Gourmet-Restaurants Ikarus um Martin Klein besser, sondern auch die inzwischen jährlich erscheinende Dokumentation ihrer Arbeit. Wir haben uns den gerade veröffentlichten vierten Band von „Die Weltköche zu Gast im Ikarus“ zu Gemüte geführt.