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Herbstfrüchte – Mirabellen

Im Herbst werden zahlreiche Früchte reif, die viele nicht gut kennen. Auch die Mirabelle ist eine Herbstfrucht, die in der Küche vielfach eingesetzt werden kann.

Die Mirabelle ist so etwas wie die gelbe Schwester der Pflaume. Teilweise wird sie sogar als gelbe Zwetschge bezeichnet. Eigentlich stammt die Mirabelle aus Kleinasien, wird aber auch hierzulande vor allem in der Pfalz und dem Rheinland angebaut. Sobald sie reif wird, was gegen Ende August bis in den September hinein der Fall ist, bekommen Mirabellen eine tiefgelbe Farbe, teilweise sind sie mit roten Punkten versehen. Das Fruchtfleisch hat ebenfalls eine gelbliche Farbe, ist sehr süß und kann sehr einfach vom Kern gelöst werden.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Seinen Namen verdanken die Mirabellen dabei weniger ihrem Geschmack als ihrem Aussehen. „Bewundernswerte Schöne“ bedeutet der Name im Italienischen. Das größte Anbaugebiet der Mirabelle ist Elsass und Lothringen. Daher wird die Mirabelle in Frankreich oft auch Königin von Lothringen „La Reine de Lorraine“ genannt.

Wissenswertes

Problematisch bei Mirabellen ist die kurze Lagerzeit. Wenn sie geerntet wurden, verderben sie rasch. Daher bekommt man sie auch nicht in jedem Supermarkt zu kaufen. Wenn man sich eine Vorrat anlegen möchte, sollte man sie besser einfrieren. Ein Trick ist hier, jede Frucht kurz einzeln frosten, also kurz in die Gefriertruhe legen, bis sie gefroren sind, damit sie später nicht zusammenfrieren. Um die Mirabellen besser verarbeiten zu können, kann man sie kurz im Wasser erhitzen. Dann platzt die Schale auf und kann leicht vom Fruchtfleisch gelöst werden. Anschließend kann die Frucht einfach durch ein Sieb gerieben und eingekocht werden.

Verwendung in der Küche

Als Früchte zum Backen, als Marmelade oder Mus werden Mirabellen oft verwendet. Lecker schmecken auch Mirabellenknödel, die ähnlich wie die berühmten Germknödel zubereitet werden. Bekannt ist aber vor allem der Mirabellenschnaps und der Likör, den man aus den gelben Früchten gewinnen kann. Mischt man den Likör mit Sekt, erhält man den „Kir Lorraine“, der vor allem als Aperitif getrunken wird. Man kann den Likör auch selber zubereiten. Hierfür werden die Mirabellen geschält und entsteint und in ein großes Gefäß getan. Dann einfach mit einem alkoholischen Getränk aufgießen und je nach Geschmack beispielsweise mit Zimt und Vanille und evtl. etwas Zucker mischen. Anschließend muss der Aufgesetzte noch ziehen, bis die Flüssigkeit die typisch gelbliche Farbe angenommen hat.

Gesunde Früchte

Mirabellen sind klein und süß. Daher nascht man sie auch gerne einmal nebenher. Aufpassen muss man aber etwas auf die Linie, da sie auch einen hohen Fruchtzuckeranteil haben. Dafür enthalten sie aber wie alle anderen Früchte, viele gesunde Inhaltsstoffe. Sie haben vor allem einen hohen Kalium-Anteil. Dieser fördert die Verdauung und wirkt entwässernd. Weiter findet man eine hohe Menge Vitamin B und C in den Mirabellen.