Italien trifft Japan – Sternekoch Giuseppe Molaro im Forte Village Forte Village, Giuseppe Molaro, Jessica Bachmann, Derk Hoberg
Restaurant Belvedere - Zu Gast im Forte Village Resort

Italien trifft Japan – Sternekoch Giuseppe Molaro im Forte Village

Das Forte Village Resort auf Sardinien überrascht seine Gäste jedes Jahr aufs Neue mit Pop-up Restaurants berühmter Spitzenköche. Eines dieser Pop-ups ist so beliebt, dass es die Italienurlauber bereits das vierte Jahr in Folge auf eine kleine Reise nach Japan entführt. Das Belvedere Restaurant im Forte Village ist das Sommer-Pop-up von Giuseppe Molaro, der in seinem eigenen Restaurant Contaminazioni in der Nähe Neapels einen Stern mit seiner faszinierenden italienisch-japanische Fusionsküche erkochte.

Die cleane Innenarchitektur des Belvedere Restaurants im Forte Village erinnert an einen japanischen Pavillon, während das Mobiliar italienische Opulenz versprüht. Dieser vermeintliche Kontrast findet sich auch in Molaros Menü wieder. Doch seine Fusionsküche ist bemerkenswert balanciert – charakterisiert durch eine vielschichtige Aromatik, die die einzelnen Komponenten aus italienischer und japanischer Küche harmonisch verbindet. Von der Terrasse des Restaurants aus schweift der Blick in den üppigen Palmengarten des Resorts, doch auch Molaros Gerichte ziehen die Blicke auf sich.

restaurant belvedere forte village
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Feines Wagyu-Carpaccio, das sich zart und doch ausdrucksstark präsentiert, gefolgt von hausgemachter Pasta begleitet von Shiitake und Trüffel oder traditionellen Curligioni mit einer Sauce, die vor Zitrusfrische vibriert. Im Hauptgang trifft Ente auf Himbeere und zum süßen Finale serviert Molaro einen Ananas-Kebab, ofengebacken und in feine Scheiben geschnitten, dazu Mango-Eis und eine Piña-Colada-Sauce.

giuseppe molaro forte village

Zur Person: Giuseppe Molaro 

Giuseppe Molaro wuchs in Somma Vesuviana bei Neapel auf und entdeckte schon früh seine Leidenschaft fürs Kochen – inspiriert von seinem Vater, der ebenfalls Gastronom ist. Mit 14 Jahren begann er in der Küche des Familienrestaurants, später besuchte er die renommierte Hotelfachschule IPSSAR De Medici in Ottaviano. Seine Karriere führte ihn zunächst durch verschiedene Restaurants in Kampanien, danach hinaus in die Welt: nach Irland, danach in die Küche von Santi Santamaria im spanischen Drei-Sterne-Haus El Racó de Can Fabes, und schließlich zu Heinz Beck, mit dem er in Rom, Pescara, Dubai und Tokio arbeitete.

Besonders prägend war seine Zeit in Japan: 2017 erkochte er dort im „Heinz Beck Tokyo“ seinen ersten Michelin-Stern – als zweiter italienischer Koch überhaupt im Land. Zurück in Italien eröffnete er Ende 2019 das „Contaminazioni Restaurant“ in seiner Heimatstadt. Noch während der Pandemie wurde es 2021 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Im Interview spricht er über die Faszination japanischer Küche, seine Lehre bei Heinz Beck und darüber, wie sich seine beiden Welten – das Contaminazioni Restaurant in Neapel und das Sommer-Pop-up im Forte Village – unterscheiden.

Das Interview mit Giuseppe Molaro 

worlds of food: Herr Molaro, was charakterisiert Ihren Kochstil?

Giuseppe Molaro: Mein Ziel ist es, Aromen zu kreieren, die man so noch nicht erlebt hat. Ich bin ein italienischer Koch, aber ich möchte Gerichte anbieten, die sowohl Italiener als auch internationale Gäste überraschen. Die japanische Küche hat mich dabei stark geprägt.

Was hat Sie nach Japan geführt?

Ich habe mich schon lange für Japan interessiert – für die Messer, die Kochwerkzeuge, den sorgsamen Umgang mit Fisch und die tiefe Wertschätzung der Zutaten. Als ich hörte, dass Heinz Beck, der ja auch hier im Forte Village ein Restaurant hat, ein Restaurant in Tokio eröffnen würde, habe ich sofort meinen Wunsch geäußert, dort arbeiten zu dürfen.

Was fasziniert Sie an der japanischen Küche?

Ihre Zartheit und Präzision. Farben, Texturen und Aromen greifen ineinander, ohne dass etwas überdeckt wird. Dieses Prinzip des Respekts vor den Zutaten versuche ich auch in meiner eigenen Küche weiterzuführen.

menu forte village
Welche Erfahrungen haben Sie aus der Zeit mit Heinz Beck mitgenommen?

Sehr viele. Von der Organisation einer Küche über den Umgang mit modernster Technik bis hin zur Menüstruktur. Vor allem aber habe ich gelernt, was es wirklich bedeutet, Koch zu sein: Disziplin, Teamarbeit und die ständige Suche nach Perfektion.

Ihr „Contaminazioni Restaurant“ in Neapel unterscheidet sich vom Pop-up „Belvedere“ im Forte Village. Wie genau?

In Neapel habe ich völlige Freiheit, meine kulinarische Vision zu 100 Prozent auszudrücken. Das Forte Village muss man dagegen im Resort-Kontext sehen – dort möchte ich meine Handschrift einbringen, zugleich aber ein breites Gästepublikum ansprechen und auch individuelle Wünsche erfüllen.

menu giuseppe molaro

Warum haben Sie Ihr Restaurant „Contaminazioni“ genannt?

Weil ich fest daran glaube: „Il gusto è l’unica forma di contaminazione che unisce“ – Geschmack ist die einzige Form von Kontamination, die verbindet. Für mich bedeutet das die Fusion von Erinnerungen, Reisen, Kulturen, Zutaten und Techniken.

Ihr Vater führt in Neapel ein Bistro im selben Gebäude. Welche Rolle spielt er für Sie?

Er war derjenige, der mir die Welt des Kochens überhaupt erst eröffnet hat. Nach meiner Rückkehr aus dem Ausland wieder mit ihm zu arbeiten, bedeutet für mich auch, etwas zurückzugeben. Seine Unterstützung und Liebe geben mir die Freiheit, mich auf meine eigene kreative Arbeit zu konzentrieren.

Wird es auch 2026 wieder Ihr Pop-up im Forte Village geben?

Ja und darüber freue ich mich sehr.

Alle weiteren Infos unter www.fortevillageresort.com