Marc Girardelli: Unheimlich wichtig. Schon als Kind habe ich mich für gutes Essen interessiert. Das rührt von meinem Vater her, den man durchaus als Gourmet bezeichnen kann. Ich habe mir das bis heute bewahrt und nicht umsonst bin ich auch Jahr für Jahr beim „Sterne Cup der Köche“ in Ischgl zu Gast. Dort tummeln sich die besten Köche und glauben, sie könnten auch Skifahren (lacht). Kochen können sie natürlich besser. Aber so manch einer überrascht mich dann doch auch auf Skiern.
Marc Girardelli (li.) neben Johann Lafer in der Jury beim Sterne Cup der Köche
worlds of food: Schwingst Du denn hin und wieder auch selbst den Kochlöffel?
Marc Girardelli: Eher die Grillzange. Nein, natürlich koche ich zu Hause auch manchmal und mache das dann auch gerne. Leider fehlt mir aber zu oft die Zeit zum Einkaufen und um alles vorzubereiten und so bleibt es eben oft bei Grillabenden mit Freunden. Mit diesen plane ich aber auch, demnächst einmal einen Kochkurs zu besuchen. Eine richtige Männerrunde, in der jeder seine Arbeit zugeteilt bekommt. Da gehört dann natürlich auch ein guter Wein dazu – da würde ich mich sogar zur Verfügung stellen, diesen auszusuchen (lacht) – und vielleicht auch eine gute Zigarre im Anschluss zum Digestiv.
worlds of food: Was findet man denn immer in Deinem Kühlschrank?
Marc Girardelli: Dort steht immer Joghurt und Quark. Das esse ich sehr gerne, einfach mit etwas Honig gesüßt. Dann natürlich Milch, denn ich mache gerne mal Riebel, eine Rheintaler Spezialität, die aus weißem Hartmais-Mehl zubereitet wird und ähnlich wie Polenta schmeckt. Und Fleisch. Seien es Steaks oder andere Stücke, sofern sie nicht zu dünn sind, die ich gerne mit Salat esse. Gerade lasse ich die Beilagen weg, weil ich einem Freund versprochen habe, den Jungfrau-Marathon Anfang September zu laufen. Dafür sollte man so wenig überflüssige Pfunde wie möglich mit sich tragen.
worlds of food: Ist Dir in der Küche schon mal was um die Ohren geflogen?
Marc Girardelli: Mir persönlich nicht, aber in meiner früheren Skihalle in Bottrop haben wir ein Hüttenfest veranstaltet und wollten ein Fondue machen. Wir hatten aber nicht die richtigen Utensilien dafür und plötzlich stand das gesamte Fondue wegen des Spiritus bis zur Decke hoch in Flammen. Der Feuerlöscher musste her – und das im vollbesetzten Restaurant. Eine heiße Situation.
Marc Girardelli bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992 (©gettyimages)
worlds of food: Was war Dein bisher ausgefallenster Platz zum Essen?
Marc Girardelli: Etwas, was mir seit meiner Jugend in Erinnerung geblieben ist, ist das „Maison Philippe“ in Coorumayeur. Ohne meine vielen Freunde, die Köche sind, brüskieren zu wollen, habe ich dort das beste Essen meines Lebens bekommen. Ich war 14 oder 15 und war mit meinem Vater von Chamonix aus dorthin unterwegs. Nach dem Tunnel, auf italienischer Seite, lag dann das Restaurant. Es gab kein Menü zum Bestellen, stattdessen kamen die Gerichte einfach an den Tisch. Als Vorspeise beispielsweise ein Stück einer riesigen Schweinshaxe, das am Tisch abgeschnitten wurde. Wie bei Asterix und Obelix hat das gewirkt. Auf diese Art und Weise wurden uns etwa 25 hervorragende Gänge serviert, so dass ich mich vor dem Dessert schon kaum mehr bewegen konnte. Das Eis mit Honig im Anschluss war dann aber viel zu lecker, als dass ich hätte nein sagen können. Es war ein Drama, ich habe etwa vier Stunden gebraucht, bis ich mich wieder normal bewegen konnte. Aber es war ein Erlebnis für mein ganzes Leben.
worlds of food: Was gehört für Dich zu einem perfekten Dinner unbedingt dazu?
Marc Girardelli: Ein tolles Abendessen kann man nur in toller Gesellschaft genießen, ganz klar. Und natürlich bin ich kein Freund vom schnellen Teller. Ich genieße das ganze Drum und Dran beim Essengehen, suche mir einen guten Wein aus, lasse mich dabei gerne vom Sommelier beraten, stelle mir das Menü zusammen. Ich komme dabei zur Ruhe nach einem Arbeitstag und das koste ich gerne aus.
worlds of food: Gibt es eine bestimmte Richtung der Küche, die Du bevorzugst?
Marc Girardelli: Ich mag es gerne gutbürgerlich und aus dem mitteleuropäischen Raum. Natürlich müssen die Produkte stimmen, die Qualität. Wenn ich die Möglichkeit habe – und zum Glück kenne ich viele Spitzenköche inzwischen persönlich – dann gehe ich auch gerne mal in ein feineres Restaurant. Hier in München zum Beispiel zu Karl (Ederer, Anm. d. Red.) in die Schwalbe, um tolle bayerische Küche zu genießen oder zum Fine Dining zu Hans Haas ins Tantris. Alles andere, also asiatisch oder italienisch, sehr gerne zur Ergänzung.
worlds of food: Gibt es eine bedeutende Persönlichkeit, mit der Du gerne einmal essen würdest oder gerne gegessen hättest?
Marc Girardelli: Im sportlichen Bereich hatte ich nur einen großen Helden und das war Muhammad Ali. Leider hatte ich nie die Gelegenheit, ihn kennenzulernen, habe aber alles von und über ihn gelesen. Seine Karriere ist ja nicht nur aus sportlicher Hinsicht wirklich einzigartig, sondern auch vom gesellschaftlichen Aspekt her. Da kommt sonst keiner an ihn heran. Er hat einen Großteil seiner Sportkarriere geopfert, um seine Einstellung, wie er sich ein Leben in Freiheit vorstellt, und seinen Standpunkt zu vertreten. Deshalb ist und bleibt er der Größte!
Hier finden Sie weitere Infos zu Marc Girardelli
Derk Hoberg traf Marc Girardelli bei seinem Freund und früheren Sternekoch Karl Ederer in dessen Restaurant „Zur Schwalbe“ in München. Dort kocht Ederer sein „Heimatfood“ ganz nach dem Gusto von Marc Girardelli und bietet eine qualitativ hochwertige Küche mit heimischen Produkten.
worlds of food: Schwingst Du denn hin und wieder auch selbst den Kochlöffel?
Marc Girardelli: Eher die Grillzange. Nein, natürlich koche ich zu Hause auch manchmal und mache das dann auch gerne. Leider fehlt mir aber zu oft die Zeit zum Einkaufen und um alles vorzubereiten und so bleibt es eben oft bei Grillabenden mit Freunden. Mit diesen plane ich aber auch, demnächst einmal einen Kochkurs zu besuchen. Eine richtige Männerrunde, in der jeder seine Arbeit zugeteilt bekommt. Da gehört dann natürlich auch ein guter Wein dazu – da würde ich mich sogar zur Verfügung stellen, diesen auszusuchen (lacht) – und vielleicht auch eine gute Zigarre im Anschluss zum Digestiv.
worlds of food: Was findet man denn immer in Deinem Kühlschrank?
Marc Girardelli: Dort steht immer Joghurt und Quark. Das esse ich sehr gerne, einfach mit etwas Honig gesüßt. Dann natürlich Milch, denn ich mache gerne mal Riebel, eine Rheintaler Spezialität, die aus weißem Hartmais-Mehl zubereitet wird und ähnlich wie Polenta schmeckt. Und Fleisch. Seien es Steaks oder andere Stücke, sofern sie nicht zu dünn sind, die ich gerne mit Salat esse. Gerade lasse ich die Beilagen weg, weil ich einem Freund versprochen habe, den Jungfrau-Marathon Anfang September zu laufen. Dafür sollte man so wenig überflüssige Pfunde wie möglich mit sich tragen.
worlds of food: Ist Dir in der Küche schon mal was um die Ohren geflogen?
Marc Girardelli: Mir persönlich nicht, aber in meiner früheren Skihalle in Bottrop haben wir ein Hüttenfest veranstaltet und wollten ein Fondue machen. Wir hatten aber nicht die richtigen Utensilien dafür und plötzlich stand das gesamte Fondue wegen des Spiritus bis zur Decke hoch in Flammen. Der Feuerlöscher musste her – und das im vollbesetzten Restaurant. Eine heiße Situation.
Marc Girardelli bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992 (©gettyimages)
worlds of food: Was war Dein bisher ausgefallenster Platz zum Essen?
Marc Girardelli: Etwas, was mir seit meiner Jugend in Erinnerung geblieben ist, ist das „Maison Philippe“ in Coorumayeur. Ohne meine vielen Freunde, die Köche sind, brüskieren zu wollen, habe ich dort das beste Essen meines Lebens bekommen. Ich war 14 oder 15 und war mit meinem Vater von Chamonix aus dorthin unterwegs. Nach dem Tunnel, auf italienischer Seite, lag dann das Restaurant. Es gab kein Menü zum Bestellen, stattdessen kamen die Gerichte einfach an den Tisch. Als Vorspeise beispielsweise ein Stück einer riesigen Schweinshaxe, das am Tisch abgeschnitten wurde. Wie bei Asterix und Obelix hat das gewirkt. Auf diese Art und Weise wurden uns etwa 25 hervorragende Gänge serviert, so dass ich mich vor dem Dessert schon kaum mehr bewegen konnte. Das Eis mit Honig im Anschluss war dann aber viel zu lecker, als dass ich hätte nein sagen können. Es war ein Drama, ich habe etwa vier Stunden gebraucht, bis ich mich wieder normal bewegen konnte. Aber es war ein Erlebnis für mein ganzes Leben.
worlds of food: Was gehört für Dich zu einem perfekten Dinner unbedingt dazu?
Marc Girardelli: Ein tolles Abendessen kann man nur in toller Gesellschaft genießen, ganz klar. Und natürlich bin ich kein Freund vom schnellen Teller. Ich genieße das ganze Drum und Dran beim Essengehen, suche mir einen guten Wein aus, lasse mich dabei gerne vom Sommelier beraten, stelle mir das Menü zusammen. Ich komme dabei zur Ruhe nach einem Arbeitstag und das koste ich gerne aus.
worlds of food: Gibt es eine bestimmte Richtung der Küche, die Du bevorzugst?
Marc Girardelli: Ich mag es gerne gutbürgerlich und aus dem mitteleuropäischen Raum. Natürlich müssen die Produkte stimmen, die Qualität. Wenn ich die Möglichkeit habe – und zum Glück kenne ich viele Spitzenköche inzwischen persönlich – dann gehe ich auch gerne mal in ein feineres Restaurant. Hier in München zum Beispiel zu Karl (Ederer, Anm. d. Red.) in die Schwalbe, um tolle bayerische Küche zu genießen oder zum Fine Dining zu Hans Haas ins Tantris. Alles andere, also asiatisch oder italienisch, sehr gerne zur Ergänzung.
worlds of food: Gibt es eine bedeutende Persönlichkeit, mit der Du gerne einmal essen würdest oder gerne gegessen hättest?
Marc Girardelli: Im sportlichen Bereich hatte ich nur einen großen Helden und das war Muhammad Ali. Leider hatte ich nie die Gelegenheit, ihn kennenzulernen, habe aber alles von und über ihn gelesen. Seine Karriere ist ja nicht nur aus sportlicher Hinsicht wirklich einzigartig, sondern auch vom gesellschaftlichen Aspekt her. Da kommt sonst keiner an ihn heran. Er hat einen Großteil seiner Sportkarriere geopfert, um seine Einstellung, wie er sich ein Leben in Freiheit vorstellt, und seinen Standpunkt zu vertreten. Deshalb ist und bleibt er der Größte!
Hier finden Sie weitere Infos zu Marc Girardelli
Derk Hoberg traf Marc Girardelli bei seinem Freund und früheren Sternekoch Karl Ederer in dessen Restaurant „Zur Schwalbe“ in München. Dort kocht Ederer sein „Heimatfood“ ganz nach dem Gusto von Marc Girardelli und bietet eine qualitativ hochwertige Küche mit heimischen Produkten.