Überdimensionale Zucchinis, unförmige Möhren oder herzförmige Kartoffeln: Gemüse kommt nicht immer perfekt daher. Muss es ja auch nicht, der Geschmack bleibt schließlich derselbe. Der Einzelhandel sieht das allerdings anders. Die Initiative Culinary Misfits setzt sich deshalb für den Verzehr von nicht perfektem Gemüse ein.
Lea Brumsack und Tanja Krakowski kümmern sich um Außenseiter. Genauer gesagt: um deformiertes Gemüse. Warum dieses im Einzelhandel keinen Platz findet, war den beiden Gründerinnen von
Culinary Misfits schon immer ein Rätsel.
Die Mission der Culinary Misits
Rund ein Drittel der Gemüseernte schafft es nicht ins Supermarktregal. Der Grund: Sie entspricht nicht dem Schönheitsideal und wird kurzerhand entsorgt. Mehr Lebensmittelverschwendung geht eigentlich nicht. Das dachten sich auch Brumsack und Krakowski und riefen die Culinary Misfits ins Leben. Die Idee dahinter: aus aussortiertem Gemüse vegetarische Gerichte kreieren. Das Gemüse für ihr Konzept erhalten die zwei Berlinerinnen von
Bio-Bauern wie dem Teltower Rübchen Hof oder dem Hof Speisegut.
Alles angefangen hat mit einem mobilen Essensstand im Berliner Stadtteil Kreuzberg, mit dem sie ihre vegetarischen Suppen und Eintöpfe aus nicht perfektem Gemüse unter die Leute brachten. Das Ziel: auf eine faire Esskultur aufmerksam machen, in der Lebensmittel, Produzenten und Ressourcen wieder wertgeschätzt werden. Frei nach dem Motto: Esst die ganze Ernte.
Gemüse-Misfits für alle
Damit jeder dabei helfen kann, gegen die Gemüseverschwendung anzugehen, bieten die Culinary Misfits auch
mobile Workshops an. Dort zeigen sie den Teilnehmern, wie man mit dem Außenseiter-Gemüse umgeht und was man aus ihm machen kann. Auf diese Weise hoffen die zwei Gründerinnen, die Menschen und dadurch auch den Einzelhandel zum Nachdenken im Umgang mit Ressourcen zu bewegen. Zu wünschen wäre es ihnen.