Claus Meyer: Soziales Foodprojekt in New York Witzigmann Academy
  • 22. September 2016
  • Redaktion
Witzigmann Academy zu Besuch in Brownsville

Claus Meyer: Soziales Foodprojekt in New York

Witzigmann Academy zu Besuch in Brownsville, New York City. ECKART 2015 Preisträger und Noma-Mitgründer Claus Meyer nutzt Preisgeld für soziales Projekt.

Claus Meyer, Mitbegründer der Nordic Cuisine und des weltberühmten Restaurant NOMA in Kopenhagen, wurde mit dem ECKART Preisträger 2015 für Kreative Verantwortung und Genuss unter anderem für sein soziales Engagement in Bolivien ausgezeichnet. Inzwischen hat Meyer den Schwerpunkt seiner Aktivitäten nach New York verlegt. Das für den ECKART 2015 von der BMW Group gestiftete Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro fließt in Claus Meyers neues Projekt im sozialschwachen Viertel Brownsville in New York City. Eine Delegation der Witzigmann Academy war vor Ort, um das soziale Projekt zu kennen zu lernen.

Claus Meyer hat in Brownsville im Stadtteil Brooklyn, einem der ärmsten Quartiere der Weltmetropole New York, ein Foodprojekt für die dortige Bevölkerung initiiert. Im Moment sind hier bereits ca. 10 Mitarbeiter beschäftigt, deren Zahl in den nächsten Monaten auf 70 bis 80 erweitert werden soll. Dabei verfolgt Claus Meyer zwei Ziele: Zum einen will er die lokale Küche zu mehr Anerkennung und Identität verhelfen. Zum anderen möchte er den Jugendlichen aus dem armen Stadtviertel die Chance ermöglichen, in der Gastronomie mit einer erstklassigen Ausbildung Fuß zu fassen und ihnen so eine Perspektive bieten.

„Ich hoffe“, sagt Meyer, „dass wir es schaffen, hier jedes Jahr 40 bis 50 Studenten auszubilden und ihnen zum Start einer wunderbaren Karriere zu verhelfen; eine Chance um ihre Familien aus der Armut zu führen. Und ich hoffe, dass die Leute in Brownsville das Projekt akzeptieren und – ja – lieben und den Ort als den ihren annehmen.“

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Brownsville, mit seinem hohen Anteil an Einwanderern aus der Karibik, hatte einst eine eigene, durch die Herkunft geprägte Essenskultur. Dieses „Soul Food“ bezeichnet ursprünglich die in den Südstaaten verbreitete Küche. Was als „Armeleuteküche“ begann, wurde in den 1960er Jahren mit der Bürgerrechtsbewegung bekannt und fand mit zahlreichen Gerichten wie Spareribs und Chicken Wings inzwischen festen Eingang in die US-amerikanische Küche.

Zusammen mit seinen Studenten knüpft Meyer an diese in Brownsville verankerte, aber buchstäblich aussterbende Tradition an, um ihre Potenziale für eine Änderung der aktuellen, von Fast Food geprägten Essenskultur zu aktivieren. Spannend ist Meyers generationenübergreifender Ansatz: „Wir beziehen die älteren Generationen in unser Projekt mit ein, um sie nach den kulinarischen Wurzeln von Brownsville zu befragen“, erklärt er beim Besuch der Witzigmann Academy Anfang September.

Der bei dem Besuch der Witzigmann Academy gedrehte Film wird im Oktober publiziert und in Ausschnitten bei der Preisverleihung des ECKART 2016 gezeigt. Dann ist auch Claus Meyer in München zu Gast, um ausführlich über sein Projekt zu berichten.
 

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