Das Sprichwort, dass Käse den Magen schließt, soll auf den römischen Schriftsteller und Gelehrten Plinius zurückgehen, der schon vor rund 2.000 Jahren nach jeder Mahlzeit etwas Käse aß, weil er glaubte, dass das gut für die Verdauung sein soll. Auch wenn die Wissenschaft zu dieser Zeit noch keine Beweise liefern konnte, dass Käse die Verdauung unterstützt, liegt mehr als nur ein Körnchen Wahrheit im Mythos.
Tatsächlich fördert Käse nicht die Verdauung. Aber man wird schneller satt, wenn man Gouda oder Camembert isst. Verantwortlich dafür sind wohl die darin enthaltenen Fettsäuren und Eiweiße. Denn Protein und Fett verzögern die Magenentleerung. Da fettige Nahrungsmittel schwerer verdaulich sind, dauert es länger, bis sie gut verdaut sind. Dadurch wird im Körper ein Sättigungsgefühl ausgelöst, das länger anhält als wenn man bei gleicher Kalorienzahl keinen Käse gegessen hätte. Die Verdauungsorgane senden dann auch später ein Hungergefühl an das Gehirn.
Es stimmt also, dass Käse den Magen im übertragenen Sinne schließt, indem er ein Sättigungsgefühl auslöst. Nimmt man das Sprichwort aber wörtlich, dass Käse den Magen Ein- oder Ausgang verstopft, so kann man das Gerücht ins Reich der Legende verweisen.