Noch heute ist Mittel- und Südamerika das Hauptanbaugebiet von Amaranth. Aufgrund seiner Verwendungsweise wird Amaranth häufig mit Getreide verglichen. Dabei gehört die Pflanze streng genommen gar nicht zu den Getreidearten, sondern zu den Fuchsschwanzgewächsen: Amaranth ist, wie Quinoa und Buchweizen, ein sogenanntes Pseudogetreide.
Kleine Körner – große Power
Dem alten Glauben der Inkas nach besitzt Amaranth eine große Kraft, die sich auf den, der es verzehrt, überträgt. Bei den alten Völkern galt es als die heilige Pflanze, ihr wurde zudem eine lebensverlängernde Wirkung nachgesagt.In der Tat wird dieser Glaube durch die heutige Wissenschaft durchaus bestätigt. Wenn man sich die Nährwerte genauer ansieht, entdeckt man viel Gutes in den Körnern, die, nebenbei erwähnt, noch kleiner als Senfkörner sind. Eine Kombination aus normalem Getreide und Amaranth ist für eine ausgewogene Ernährung durchaus empfohlen.
Die Körner enthalten einen beachtlichen Anteil an Lysin, eine für den Körper essentielle Aminosäure für den Eiweißaufbau. Das klingt vor allem für Sportler interessant: Lysin verbessert den Energiehaushalt, wirkt aktiv an der Fettverbrennung mit und erhöht die eigene Leistungsfähigkeit.
Der hohe Anteil an Ballaststoffen ist förderlich für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl und für eine intakte Verdauung. Das Powerkorn punktet weiterhin mit wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Zink, Kalzium und Magnesium und einem hohen Vitamin B-Anteil.
Der Anteil an Kohlenhydraten ist mit 56 Gramm pro 100 Gramm zwar nicht gerade niedrig, aber immerhin niedriger als der des haushaltsüblichen Weizenmehls, das mit 71 Gramm zu Buche schlägt. Der Eiweißanteil ist ebenfalls höher als bei normalem Getreide: Für Veganer ist das eine optimale Proteinquelle.
Doch damit ist die Kraft des Korns noch nicht ausgeschöpft: Mit seinem niedrigen glykämischen Index, das den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lässt, ist Amaranth für Diabetiker gut geeignet – zudem ist Amaranth vollkommen glutenfrei und ein einwandfreier Ersatz für Gluten-Allergiker (Zöliakie).
Verwendung in der Küche
In der Vollwertküche hat sich Amaranth bereits einen festen Platz erobert. Auch bei Probierfreudigen findet er immer mehr Anklang: Der milde nussige Geschmack lässt sich zu vielem kombinieren und bietet Abwechslung zu den alltäglichen Beilagen wie Nudeln, Reis und Kartoffeln. Es gibt ihn als Samen ungepufft oder gepufft. Die ursprüngliche ungepuffte Variante muss vor dem Verzehr gekocht werden.Amaranth macht sich toll in Aufläufen oder als Bratlinge. Er punktet als vegetarische Variante in gefülltem Gemüse, wie zum Beispiel in Paprika oder Tomaten. Man kann ihn schlicht als Beilage servieren oder als Salat anrichten. Wer etwas mehr Aufwand betreiben will, kann den Amaranth mahlen und leckeres Brot oder Brötchen daraus backen. Wer nicht an Zöliakie leidet, sollte dem Teig aber etwas Weizenmehl untermischen, da Amaranth keine Eigenbackfähigkeit besitzt.
In gepuffter Form ist Amaranth lecker zum Frühstück im Quark mit frischen Früchten. Oder mal als ein etwas anderer Fernsehsnack. Man kann ihn selbst ganz einfach puffen lassen: In einer heißen Pfanne mit Deckel funktioniert das wie Popcorn. Aber Vorsicht: Die Pfanne muss ständig in Bewegung gehalten werden, denn Amaranth verbrennt sehr schnell.
Für diejenigen, die sich selbst von der Kraft des Powerkorns überzeugen wollen: Hier geht es zum Rezept für leckere und leichte Amaranth-Bratlinge.