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Köche à la Carte – Heute: Gregor Hauer

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen. Heute: Gregor Hauer. Unlängst verteidigte er seinen Stern im Guide Michelin. Auch 2013 serviert er in seinem Restaurant Gregor´s im Ressort Wutzschleife also ausgezeichnete Sterneküche. Warum er Koch wurde und was seine größte Küchenkatastrophe war, verrät er bei worlds of food.
1.    Warum sind Sie Koch geworden?
Weil ich als Kind schon gern gegessen habe. Mein Vorbild war auch immer mein verstorbener Vater, der ebenfalls Koch war.

2.    Ihr größtes Talent ist…
„Menschen zu begeistern“, sagen die Gäste.  

3.    Was ist Ihre größte Versuchung?
Meine Lieblingsspeisen, da kann ich nicht widerstehen.

4.    Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?
Der Versuch, das Traditionsgericht meines Vaters nachzukochen – das gab eine kleine Katastrophe am Herd. (Siehe Frage 8)

5.    Welches ist Ihr Lieblingsgericht?
Grießbrei und Gänseleber.

6.    Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?
Deutschland. Ich schätze regionale, traditionelle Küche – und liebe es, etwas ganz Neues aus beliebten Gerichten und Produkten zu machen.

7.    Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?
Überraschungs-Ei in essbarer Schale.

8.    Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?
Da muss ich etwas ausholen: Mein Vater hat früher eine hervorragende geschmorte Rinderlende in Rahmsoße gemacht. Dafür sind die Gäste extra gekommen – und meine Eltern haben schon mittags 60 Essen Rinderlende rausgeschickt. Zum zehnten Todestag meines Vaters wollte ich die Tradition aufleben lassen und das Originalrezept nachkochen. Wir hatten das Restaurant voller Gäste und mir ist das Gericht misslungen, es war einfach zu zäh! Weil wir das wirklich nicht servieren konnten, wollten wir ein Buffet anbieten, aber die Gäste bestanden auf ihre Rinderlende und haben alle etwa eine Stunde gewartet, bis ich mich im Schweiße des angesichts noch einmal an den Herd gestellt habe. Gott sei Dank ist sie dann gelungen! Aber geschmorte Rinderlende mit Rahmsoße und hausgemachten Spätzle hat mich den meisten Schweiß meiner Kochkarriere gekostet.

9. Haben Sie kochende Vorbilder?
Joachim Wissler vom Restaurant Vendome, Bergisch Gladbach. Wegbereiter der neuen deutschen Küche.

10.    Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen?
Den Dalai Lama, um ihn zu fragen, was er unter Genuss versteht.

11.    Wein oder Bier?
Wein, bitte.

12.    Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?
Ja, aber meine Hobbys drehen sich fast alle um den Beruf – oder der Beruf um die Hobbys, wie man will. Ich gehe gern Essen, schaue, was die Kollegen so machen, lasse mich inspirieren und bin auch mal Gast. Jedes Jahr mache ich dazu auch mindestens eine Reise, meistens durch Deutschland. Hier sind so viele talentierte Köche, es ist jedes Mal ein Erlebnis.  

13.    Kochen Sie auch in den eigenen vier Wänden?
Nein – aber nicht, weil ich es nicht mag, sondern weil mir dazu einfach keine Zeit bleibt. Ich esse eigentlich immer während der Arbeit bzw. vor Ort. Oft gemeinsam mit der Familie oder meinem Team. Zu Hause bin ich eigentlich nur zum Schlafen, da bleibt die Küche kalt und das Geschirr sauber.

14.    Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?
Eine große Bedeutung. Mit einem Stern ausgezeichnet zu werden, ist wie ein Ritterschlag – einfach eine große Ehre und ein Qualitätsanspruch, den ich jeden Tag neu erfüllen möchte.

15.    Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?
Positiv, da der Endverbraucher wertvolle Inputs bezüglich des Essverhaltens bekommt.

16.    Wer war der wichtigste/ berühmteste Gast für den Sie gekocht haben?
Horst Köhler, als er noch Bundespräsident war.

17.    Wer gut essen will, zahlt häufig eine Menge Geld dafür. Aber muss Sterneküche wirklich teuer sein?
Ja, weil man hochwertige Grundprodukte verwendet, die äußerst sorgfältig verarbeitet werden. Das verlangt entsprechende Men- und Frauenpower.

18.    Wie stehen Sie zu Fastfood á la Currywurst, Pommes, Döner und Co?
Es kommt immer darauf an, wie die Gerichte zubereitet sind! Wir servieren mittags zum Beispiel auch Currywurst mit selbstgemachter Soße, die kommt bei den Gästen sehr gut an. Wir machen uns für eine Esskultur stark, die Bewusstsein für Ernährung und Lebensmittelqualität schafft.

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