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Hinterfragt

Palmöl in Lebensmitteln: wo es drin steckt, welche Alternativen es gibt

Wer einen Blick auf die Zutatenliste von Lebensmitteln wirft, muss feststellen, dass beinahe überall Palmöl enthalten ist. Aber warum ist das so und welche Alternativen gibt es? Wir liefern Antworten.

Was ist Palmöl?

Bei Palmöl handelt es sich um pflanzliches Speiseöl, das aus dem Fruchtfleisch von Palmfrüchten gewonnen wird. Um verzehrfertiges Palmöl zu erhalten, werden die Palmfrüchte zunächst sterilisiert und gepresst. Aufgrund ihres hohen Carotingehaltes hat das Öl eine rötliche Färbung, die ihm anschließend bei der Raffination entzogen wird.

Warum ist Palmöl in Lebensmitteln?

Palmöl ist inzwischen in zahlreichen Lebensmittel enthalten – laut der Naturschutzorganisation WWF in jedem zweiten. Von der Margarine über die Fertigpizza bis zum Speiseeis; sogar in Bioprodukten ist das Öl zu finden. Es wird gern verwendet, weil es vor allem kostengünstig ist und zahlreiche Eigenschaften besitzt. So hat es einen hohen Schmelzpunkt, ist deshalb zum Beispiel streichfähig und geschmeidig. Auf diese Weise kann man der Margarine ihre feste Konsistenz geben und Schokolade zum Schmelzen bringen. Nicht zu vergessen: Palmöl verbessert den Geschmack von Lebensmitteln.

Das Problem mit der Umwelt

Aber warum sollte man soweit es geht auf Palmöl verzichten? Ganz einfach: Weil es eine Bedrohung für die Umwelt ist. Stolze 1,8 Millionen Tonnen verbrauchen allein wir Deutschen pro Jahr. Weltweit werden auf mehr als 17 Millionen Hektar jährlich rund 60 Millionen Tonnen Palmöl produziert. Dass das negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur hat, liegt auf der Hand. In großem Stil werden Regenwälder gerodet, bedrohte Arten wie der Orang-Utan vertrieben und laut WWF Landnutzungsrechte missachtet. Das Plädoyer der Organisation lautet deswegen, den weltweiten Bedarf an Palmöl drastisch zu senken und den Anbau ökologischer zu gestalten.

Alternativen zu Palmöl

Aber wie kann man überhaupt Alternativen finden, wenn doch in jedem zweiten Produkt Palmöl enthalten ist? Zugegeben, die Suche nach palmölfreien Lebensmitteln ist mit Aufwand verbunden. Ein Problem ist zudem die Verschleierung von Firmen, die ihre Produkte nicht eindeutig mit der Bezeichnung Palmöl kennzeichnen, sondern „pflanzliche Öle und Fette“auf der Verpackung angeben.

Dennoch können Sie selbst aktiv werden. Zunächst können Sie den eigenen Palmölverbrauch senken, indem sie vermehrt zu frischen Lebensmitteln anstatt zu Fertigprodukten greifen. Zum Kochen und Backen können Sie außerdem anstatt Palmöl Sonnenblumen-, Oliven-, Raps- oder Leinöl verwenden. Es gibt übrigens auch einen Lichtblick: Produkte mit dem Gütesigel RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) bestätigen, dass das Palmöl ohne übermäßige Belastung der Umwelt hergestellt wurde und durch die Lieferkette zurückverfolgt werden kann.