Die Wahrheit über Kaffee – Kaffeemythen aufgedeckt
Kaum ein Getränk wird so viel getrunken wie Kaffee. Aber auch über kaum ein Getränk kursieren so viele Mythen oder Halbwahrheiten wie über Kaffee. Es ist Zeit, mit einigen dieser Kaffeemythen aufzuräumen.
Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit
In jedem besseren Lokal wird Kaffee mit einem Glas Wasser serviert. Schließlich ist bekannt, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht. Das hat jeder schon bemerkt. Immerhin muss man recht schnell auf die Toilette, nachdem man eine Tasse getrunken hat. Dass Kaffee dem Körper Flüssigkeit entzieht, ist aber falsch. Das Koffein regt lediglich die Niere an und hat daher einen harntreibenden Effekt. Daher muss man schneller auf die Toilette. Allerdings scheidet man nicht mehr aus, als man getrunken hat. Insofern kann man auch Kaffee in den täglichen Flüssigkeitshaushalt mit einrechnen und muss keine Angst haben, irgendwann zu dehydrieren, wenn man zu viel Kaffee trinkt.
Kaffee verursacht Herzrhythmusstörungen
Auch diese Annahme ist falsch. Koffein regt den Organismus an. Allerdings hat Kaffee keine Auswirkungen auf den Herzrhythmus. Im Gegenteil. Einer Studie der Universität von Oakland zufolge haben Kaffeetrinker sogar ein geringeres Risiko, dass das Herz aus dem Takt gerät. Kaffee schadet dem Herzen nicht. Es gibt sogar Anzeichen, dass Koffein das Herz stärkt. Eine Regelstudie, die in der US-amerikanischen Zeitschrift „Annals of Internal Medicine“ vorgestellt wurde, hat ergeben, dass Kaffeetrinker ein niedrigeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Auch dass Kaffee den Blutdruck erhöht, konnte in einer Studie, an der die Gesundheitsdaten von 155.000 Frauen ausgewertet wurden, widerlegt werden.
Kaffee ist ungesund
Diese Verallgemeinerung ist ebenso pauschal wie falsch. Denn Kaffee kann vor schweren Erkrankungen schützen. Nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist niedriger. Allem Anschein nach haben Kaffeetrinker ein niedrigeres Diabetes-Risiko. Rund vier Tassen am Tag senken das Diabetes-Risiko um fast ein Viertel, wie das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DifE) berichtet. Teilweise kann Kaffee sogar das Krebsrisiko senken. Zumindest bei Leberkrebs wurde eine schützende Wirkung von Kaffee nachgewiesen.
Kaffee stört beim Einschlafen
Koffein hat eine anregende Wirkung. Daher schlafen viele schlechter ein, wenn sie abends noch eine Tasse Kaffee getrunken haben. Verallgemeinern darf man das aber nicht. Es gibt auch noch keine wissenschaftliche Untersuchung, die das nachweisen oder widerlegen konnte, da beim Einschlafen zu viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Hier muss dann jeder selber die Erfahrung sammeln, ob der Kaffee einen vom Schlafen abhält.
Kaffee macht süchtig
Das Vorurteil kann stimmen. Es kommt darauf an, wie lange und wie viel Kaffee man getrunken hat. Die Entzugserscheinungen äußern sich überwiegend in Kopfschmerzen. Allerdings verschwinden diese meist nach wenigen Tagen wieder. Von einer richtigen Sucht kann man bei Kaffee aber nicht sprechen. Zum einen muss man die Dosis nicht erhöhen, wie es bei Drogen der Fall ist. Zum anderen hat ein Entzug weder körperliche noch psychische Konsequenzen.