Kaffee genießen – Klima schützen ICAFE
  • 06. November 2017
  • Redaktion
Essen und Trinken

Kaffee genießen – Klima schützen

Kaffeebauern in Costa Rica werden zu Pionieren des Klimaschutzes. mehr über das Projekt „Low-Carbon Coffee Costa Rica“.

Im November 2017 kommen über 20.000 Fachleute, Politiker und Aktivisten aus aller Welt auf der UN-Weltklimakonferenz in Bonn zusammen. Wenn dann die politischen Schwergewichte über die großen Linien der Klimapolitik beraten, haben Kaffeebauern in Costa Rica schon mal mit dem praktischen Klimaschutz begonnen. Unterstützung bekommen sie dabei auch aus Deutschland.

Ein bislang einmaliges Produkt

Klimafreundlicher, zukünftig sogar klimaneutraler Kaffee – das ist ein bislang weltweit einmaliges Produkt. Und es liegt im Trend. Öko-Lebensmittel sind aber nicht nur in Deutschland gefragt, sondern eben auch in Costa Rica. Denn Kaffeeanbau und -verarbeitung sind für 25 Prozent der Treibhausgase aus der costaricanischen Landwirtschaft und für neun Prozent der gesamten Treibhausbilanz des Landes verantwortlich.

Kaffee klimafreundlich produzieren – wie geht das in der Praxis?

CO2 entsteht besonders durch chemische Düngung und beim langsamen Verrotten der organischen Abfälle, also Fruchtfleisch und Schale der Bohnen. Das Projekt „Low-Carbon Coffee Costa Rica“ setzt daher bei Anbaumethoden und Düngung an. Das Projekt wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH für das Bundesumweltministerium durchgeführt und auch vom britischen Energieministerium gefördert.

Bereits 3.000 Kaffeebäuerinnen und -bauern konnten sich in Workshops mit klimafreundlichen Methoden vertraut machen. Dabei geht es etwa um die Optimierung von Düngung, um effektivere Bewässerung oder um das Anpflanzen von Schattenbäumen, die CO2 speichern. Einheimische Beraterinnen und Berater unterstützen die Landwirte bei der Anwendung des Gelernten und werden künftig weitere Workshops in Eigenregie anbieten können. Das Pilotprojekt weckt bereits das Interesse anderer Kaffeeländer wie Kolumbien und Honduras.

Bis Ende 2019 sollen 6.000 Kaffeeproduzenten auf 25.000 Hektar nachhaltige landwirtschaftliche Methoden anwenden, 50 Verarbeitungsbetriebe emissionsarme Technologien eingeführt haben.

Die ersten Kaffeeverarbeiter arbeiten klimafreundlich

Die 50 Kaffeeverarbeiter, die sogenannten „Beneficios“, haben bereits den CO2-Fußabdruck (carbon footprint) ihrer Betriebe berechnet, 34 messen zudem ihren Wasserverbrauch (water footprint). Daraus entwickeln sie nun Wege, um CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch zu verringern. Mit Erfolg: Das Umweltministerium von Costa Rica konnte bereits die beiden ersten klimafreundlichen Verarbeitungsbetriebe auszeichnen.
 

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