Die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft von morgen © NuernbergMesse/Thomas Geiger
  • 21. Oktober 2013
  • Redaktion

Die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft von morgen

Zum 25-jährigen Jubiläum ruft die BIOFACH Organic 3.0 als Schwerpunktthema aus. Organic 1.0 und 2.0 liegen hinter der beständig wachsenden globalen Bio-Branche. Wohin wird sich diese Branche zukünftig entwickeln? Wie sieht die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft von morgen aus?

Inspirierende Ansichten, Ideen und mögliche Antworten nicht nur zu den drei Kernaspekten des Schwerpunkts – Ressourcen, Wirkung und Transparenz – gibt es vom 12. bis 15. Februar 2014 im Nürnberger Messezentrum.

Der inhaltliche Fokus wird unter anderem am Medientag und in der Eröffnung aufgegriffen, vor allem jedoch rückt er ins Zentrum des Kongressprogramms. Erneut werden rund 2.400 Aussteller und mehr als 40.000 Fachbesucher zum Messe-Duo BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, und VIVANESS, internationale Fachmesse für Naturkosmetik, erwartet.

Die Basis für den Ökolandbau – Organic 1.0 – wurde von Bio-Pionieren unterschiedlicher Disziplinen gelegt. In den letzten Jahrzehnten 
– Organic 2.0 – entwickelte die Branche den Ökolandbau weiter zu dem, was er heute ist. Diese Phase ist gekennzeichnet durch die praktische Umsetzung sowie die Vermarktung und die Entwicklung von privaten und gesetzlich verankerten Standards und Labels.

Bio stärker in Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft verankern

Heute gibt es in 160 Ländern zertifizierte Bio-Landwirtschaft. Die Anbaumethoden haben sich durch wissenschaftliche Forschung und Wissensmanagement der Bauern stark weiterentwickelt. Die Bio-Bewegung hat eine Vielzahl dezentraler und unabhängig agierender Institutionen geschaffen.

Stefan Zwoll, Geschäftsführer vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): „Der Ökolandbau hat weltweit große Entwicklungspotentiale. Er ist der ideale strategische Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Damit wir Chancen nutzen können, müssen wir jetzt einen Schritt weiter gehen hin zu Organic 3.0. Wir wollen Bio noch stärker in Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft verankern. Es gilt dabei zunächst, veränderte Bedingungen weltweit zu analysieren.“

Markus Arbenz, Geschäftsführer der International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM): „Bio-Erzeuger, Händler und Verarbeiter müssen gemeinsam Konzepte für den Ökolandbau der Zukunft zu erarbeiten. Konzepte, die Nachhaltigkeit fördern, Wachstum zulassen ohne Qualitäten aufzugeben und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit gegenüber den Kunden erhöhen.“

Der Schwerpunkt Organic 3.0 rückt die Landwirtschaft in den Mittelpunkt der BIOFACH 2014. Die Branchenakteure stellen ihre Aktivitäten dabei auch in den Rahmen des UNO Jahres der Familienbetriebe (UN International Year of Family Farming).

Zugang zu Ressourcen, Ressourceneffizienz und Ernährungsstile

Markus Arbenz, IFOAM: „Bereits bei Organic 1.0 und 2.0 ging es um die Frage, wie sich alle Menschen rund um den Globus auf Grundlage begrenzter Ressourcen ernähren können. Neue Herausforderungen brauchen neue Entwicklungsimpulse. Die Akteure müssen sich grundlegenden Fragen nach der Ressourceneffizienz und Ernährungsstilen stellen.“

Wirkung: Ganzheitliche Konzepte stehen im Fokus von Organic 3.0

Stefan Zwoll, BÖLW: „Organic 2.0 war geleitet von der Sicherung der Prozesse, die im Detail geregelt werden. Mit der Zertifizierung hat die Bio-Branche viel Vertrauen und Sicherheit geschaffen. In Zukunft möchten wir uns die Frage nach der Wirkung stellen. Der Ökolandbau unterstützt natürliche Ressourcen, intakte wirtschaftliche Strukturen, gerechte Gesellschaften, reiche Traditionen und effektive Strukturen.“

Markus Arbenz: „Ganzheitlichkeit, Integrität der Systeme und der Mensch – insbesondere die benachteiligten Menschen der Landbevölkerung – stehen im Zentrum von Organic 3.0. Wir stehen für die Nachhaltigkeit der bäuerlichen Familienbetriebe und wollen damit die globalen Herausforderungen der Zeit, allen voran Armut, Hunger, Verlust an Bio-Diversität und Klimawandel, angehen. Es ist schon viel erreicht. Vielfältige und umfassende positive ökologische und soziale Wirkungen des Ökolandbaus sind bereits belegt. Das Ziel einer nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft liegt aber noch in weiter Ferne. Wir stehen vor einem wichtigen Entwicklungsschritt, um eine noch größere Wirkung zu erzielen.“

Transparenz: Neue Anforderungen durch veränderte Märkte

Branchenvertreter wie IFOAM und BÖLW wollen den Ökolandbau zusammen mit der Zivilgesellschaft weiterentwickeln und den Menschen neu erklären. Gleichzeitig will man sich klar gegenüber Greenwashing abgrenzen.

Quelle: humannews.de

 

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