Seit 1516 gilt für das deutsche Bier folgendes Reinheitsgebot: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe sind die erlaubten Zutaten, Arsen gehört nicht dazu. Es lässt sich aber trotzdem in dem beliebten Gerstensaft nachweisen. Die Mengen des Giftes stellen zwar keine Gefahr dar, überschreiten aber hin und wieder die zehn Mikrogramm pro Liter, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Grenzwert für Trinkwasser festgelegt wurden.
Wissenschaftler des Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität haben jetzt herausgefunden, wie das Arsen ins Bier gelangt. Nicht die Zutaten sind schuld, sondern das Filtermaterial, welches am Ende des Brau-Prozesses eigentlich alle unerwünschten Trübstoffe beseitigen soll. Dieses besagte Filtermaterial besteht aus Kieselgur. Das sind fossile Gehäuse mikroskopisch kleiner Algen.
Auch wenn es für Bier keinen Arsen-Grenzwert gibt, so will sich der deutsche Brauerbund zukünftig dafür einsetzen, dass auch im Bier die Trinkwassergrenzwerte eingehalten werden. Dafür soll das Naturprodukt Kieselgur nun chargenweise auf seinen Arsengehalt getestet werden.
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- 09. April 2013
- Tanja Maruschke
Deutsches Reinheitsgebot: endlich Schluss mit Arsen im Bier
Die Deutschen rühmen sich mit der Reinheit ihres Bieres. Die Spuren von Arsen, die man seit geraumer Zeit im Bier finden kann sind den Brauern ein Dorn im Auge. Endlich haben Wissenschaftler herausgefunden, wie das Schwermetall seinen Weg in den reinen Gerstensaft findet.