Freilandeier dürfen nur dann als "Bio" in den Handel, wenn bestimmte Futtermittel-Auflagen erfüllt werden. Jetzt besteht der Verdacht, dass in den letzten Jahren Millionen Bio-Eier verkauft wurden, die so nicht hätten deklariert werden dürfen.
Betroffen sind überwiegend konventionelle Betriebe mit Freilandhaltung, aber auch einige Bio-Höfe. Für die Freilandhaltung sind mindestens vier Quadratmeter Auslauffläche pro Huhn vorgeschrieben. Die Hennen in den betroffenen Betrieben wurden jedoch auf engstem Raum gehalten.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg bestätigt, dass derzeit gegen rund 150 Erzeugerbetriebe in Niedersachsen ermittelt wird. 50 Verfahren wurden an Ermittler in anderen Bundesländern abgegeben, insbesondere nach Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Auch in Belgien und den Niederlanden sollen Unternehmen betroffen sein.
Ermittelt wird wegen möglicher Verstöße gegen das Lebensmittel- und das Futtermittelgesetzbuch sowie das ökologische Landbaugesetz. Sollte sich der Verdacht bestätigen, bahnt sich einer der größten Kriminalfälle der deutschen Agrarwirtschaft an.
Hier: Eierkennzeichnung - Wo kommt das Ei her
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- 25. Februar 2013
- Tanja Maruschke
Neuer Lebensmittelskandal - Falsch deklarierte BIO-Eier
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen hunderte Betriebe, die die Vorschriften bei der Haltung von Legehennen missachteten - deren Eier aber mit dem Bio-Siegel verkauft wurden.