Ob fettarme Lebensmittel wirklich gesünder sind? – Heinz O. Wehmann erklärt's:
Sie begegnen uns jeden Tag im Supermarkt: Fettarme oder fettreduzierte Lebensmittel. Doch sind diese Produkte wirklich gesünder als Erzeugnisse mit natürlichem Fettgehalt? „Nur weil weniger Fett enthalten ist, bedeutet das nicht, dass die Produkte für unseren Körper besser sind oder wir gänzlich auf andere fettreichere Produkte verzichten sollten“, so der Sternekoch.Was versteht man unter fettarmen oder fettreduzierten Lebensmitteln?
Seit 2007 gibt es eine Regelung die besagt, dass sich nur solche Produkte fettreduziert nennen dürfen, deren Fettgehalt mindestens 40 Prozent unter dem der normalen Lebensmittel liegt. Ein fettarm beworbenes Produkt darf nicht mehr als drei Gramm Fett pro 100 Gramm enthalten - Getränke höchstens 1,5 Prozent. „Diese Regelung macht es für uns zwar einfacher den Fettgehalt einzuschätzen, die Produkte können aber andere ungesunde Stoffe beinhalten, die als Ersatzstoff eingesetzt werden“, so Wehmann.Fettarm bedeutet nicht gesund:
Nach dem Genuss solch fettarmer Produkte fällt der Blutzuckerspiegel rapide ab, ein Heißhungergefühl veranlasst, erneut Kalorien zu sich zu nehmen zu wollen. Ebenso setzt die angestrebte Sättigung später ein. Auch die verfälschte Wahrnehmung, durch die Fettreduzierung mehr essen zu können, beeinflusst unsere Nahrungsaufnahme.Das rät der Sternekoch:
„Fettarme Produkte manchen dennoch in manchen Fällen Sinn, beispielsweise bei Käse- und Milchprodukten“, erklärt der Sternekoch. Fettarme Nahrung muss allerdings bewusster zu sich genommen werden um mit den richtigen Rezepten eine gewünschte Sättigung zu erzielen. Ebenso ist Fett ein Geschmacksträger und deshalb für manches Gericht unverzichtbar.„Das Beste ist, natürlich-fettarme Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch der leichten Variante vorzuziehen“, rät Heinz O. Wehmann. „Denn neben der Rolle des Geschmackträgers, ermöglichen natürliche Fette dem Körper fettlösliche Vitamine A, D, E und K aufzunehmen, ein natürliches Sättigungsgefühl hervorzurufen sowie eine ausreichende Energieversorgung des Körpers“.