worlds of food: Herr Becker, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung „Neueröffnung des Jahres“! Hätten Sie damit gerechnet?
Wolfgang Becker: Ich bin ja schon öfter hier gewesen und als Koch ausgezeichnet worden und ich schätze die Veranstaltung Kulinarische Auslese bereits sehr. Umso mehr freue ich mich, dass heute Abend dieses Bonbon obendrauf kam. Das ist eine schöne Anerkennung unseres neuartigen Konzeptes.
worlds of food: Sie sprechen das Konzept des Becker´s XO an. Ist eine solche Mischung, wie Sie sie dort präsentieren, heute notwendig, um erfolgreich zu sein?
Wolfgang Becker: Das XO bietet ja eine Mischung aus verschiedenen Dingen, die Trier zuvor gefehlt haben. Das war in gewisser Weise auch der Ansporn, um etwas zu machen, das es bei uns so noch nicht gibt. Wir bieten dort gehobene Küche an, aber man kann auch schnell mal zwischendurch etwas essen oder abends einfach einen Cocktail trinken. Die Gourmets können weiter in mein Stammhaus kommen, dort gibt es nach wie vor die Möglichkeit, Sterneküche zu genießen.
worlds of food: Nach der Eröffnung des Becker´s XO kursierte das Gerücht, Sie würden Gäste ausschließen. „Beehren Sie uns nie wieder!“ hätte auf Ihren Rechnungen gestanden, wenn ein Gast vom Teller eines anderen Gastes probiert hätte. Sie sind in die Offensive gegangen, haben mit diesem Gerücht aufgeräumt und es entkräftet. Wie haben Sie zunächst auf diese „Urban Legend“ reagiert?

worlds of food: Sie haben auch über ein Rote-Karte-Menü nachgedacht. Ein Menü für zwei Personen, jeweils bestehend aus einem Teller mit zwei Gabeln. Eine gute Idee…
Wolfgang Becker: Da ist es bei der Idee geblieben. Durch die Presseberichte haben es dann zum Glück schon alle verstanden, dass es sich nur um ein Gerücht handelte. Es wäre lustig gewesen, aber wir wollten die ganze Geschichte dann auch auf sich beruhen lassen. Am Ende hätten dann wiederum andere noch gedacht, dass die ganze Geschichte eine PR-Aktion von uns gewesen sei.
worlds of food: Wie erklären Sie sich denn die Entstehung eines solchen Gerüchts?
Wolfgang Becker: Ich bin jetzt kein Verschwörungstheoretiker und glaube nicht, dass so etwas von einer einzigen Person ausgehen kann. Ich stelle mir das vor wie beim Fußball, wenn eine La Ola durch das Stadion geht. Die muss auch von einer gewissen Anzahl an Leuten ausgehen. Ob es Neid ist, oder wie so ein Gerücht ansonsten entstehen kann, erschließt sich mir aber letztlich nicht. Irgendwann entsteht aber anscheinend eine Eigendynamik.
Weitere Informationen unter xo-trier.de
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