
Wie das Gerät funktioniert
Eine dünne Hohlnadel wird durch den Korken gestochen und in die Weinflasche geschoben. Die Flasche wird gleichzeitig mit dem Edelgas Argon unter Druck gesetzt. Argon ist ein Edelgas, das keinen Einfluss auf das Aroma des Weines hat. Durch den Druck fließt der Wein durch die Nadel in das Glas. Zieht man die Nadel anschließend aus dem Korken, schließt dieser die Flasche wieder komplett ab. So bleibt der Wein vor Oxidation geschützt und man soll ihn noch Wochen oder gar Jahre später (kommt auf den Wein an) genießen können. Dann entweder komplett, oder aber wieder nur für ein Glas mit Hilfe des Coravins.Die Handhabung des Gerätes ist dabei recht einfach, es hat allerdings auch seinen Preis. So kostet das aktuelle Coravin 1000-System, das in jahrelanger Tüftelei optimiert wurde, laut Hersteller 299 Euro. Zwei Argon-Kapseln, die ähnlich wie bei einem Sahnespender montiert werden, sind dabei. Kauft man diese nach, schlagen drei Stück mit knapp 30 Euro zu buche. Auf den ersten Blick nicht ganz günstig – im Vergleich zu den Werten, die manch Weinliebhaber jedoch in seinem Keller lagert, möglicherweise aber eine lohnende Investition. So kann man die edlen Jahrgänge auch verkosten und prüfen, ob sie getrunken werden müssen oder noch ein Weilchen halten – ohne die Flasche aufmachen und leeren zu müssen.
Der Coravin-Test in München
Die Hersteller behaupten: „Der Wein in einer "angezapften" Flasche reift natürlich weiter und Sie können ihn noch Monate oder Jahre später genießen. Bei richtiger Lagerung gibt es keine Unterschiede zwischen dem Wein aus geöffneten und ungeöffneten Flasche.“ Um diese These zu belegen, lud Coravin-Erfinder Greg Lambrecht nun in München knapp 30 Weinexperten ein, um sie zu überzeugen. Exakt vor einem Jahr wurden bereits einige Weinflaschen „angestochen“ und mit dem Coravin einige Gläser entnommen. Die Flaschen kamen zurück in den Keller und wurden nun im Münchner Gourmettempel Tantris in einer Blindverkostung auf Oxidation und geschmackliche Unterschiede zu frisch geöffneten Flaschen des jeweils gleichen Weines sensorisch überprüft.