Kinder wünschen sich das, was sie kennen. Ich vermute also, es werden eher die Kinderklassiker Pizza, Pasta und Fischstäbchen sein, als aufwendige oder selten gekochte Speisen.
Wofür hätten Sie sich als Kind entschieden?
Ich hatte kein ausgesprochenes Lieblingsgericht. Aber ich hätte mir auf jeden Fall ein köstliches Dessert dazu gewünscht. Wahrscheinlich eine österreichische Mehlspeise wie Marillenknödel oder Buchteln.
Gibt es eine Möglichkeit, Kinderwünsche und gesunde Ernährung durch eine einfache Regel unter „einen Hut“ zu bekommen?
Die einfache Regel heißt: Kleinkinder sollten sich kein Essen wünschen, sondern ganz normal mit den Erwachsenen mitessen und ihren Geschmack und die Vielfalt der Ernährung ausbilden und kennenlernen. Sie sind schnell überfordert, wenn ihre Eltern sie ständig fragen, was sie essen wollen.
Wie sieht es beispielsweise mit der Essenswahl an Kindergeburtstagen aus? Dürfen Eltern hier mal eine Ausnahme machen und ihre Kinder bestimmen lassen?
Zu ebesonderen Anlässen wie Geburtstage oder dem Kindertag dürfen auch mal die Kinder durchaus selbst entscheiden. Das macht den Kindern Spaß und die Eltern müssen kein schlechtes Gewissen haben, wenn die Kinder einmal Pommes Frites oder Pizza essen wollen.
Der Alltag sollte aber ganz selbstverständlich von den Erziehungsberechtigten und deren Fürsorge und Wissen geprägt sein. Kinder sollten noch keine Verantwortung bei ihrer Ernährung tragen müssen. Am besten lernen Kinder durch Vorbilder. Wir wissen aus der Ernährungsforschung, dass Kinder das Essverhalten ihrer Eltern oft übernehmen. Greift Papa ganz selbstverständlich zu Karottensticks und Gurke vorm Fernseher, anstatt eine Chips-Tüte nach der anderen zu verdrücken, ist es für die Kinder auch kein weiter Weg mehr zu Gemüse statt leerer Kilokalorien.
Wie sieht der ideale Essens-Wochenplan für Familien mit Kindern aus?
Abwechslungsreiche, selbstgekochte Mahlzeiten mit frischen regionalen und saisonalen Grundnahrungsmitteln und am besten mit ökologischer Qualität. Ich empfehle nicht zu aufwendige und auch nicht zu viele verschiedene Speisen; das überfordert alle in der Küche und auf dem Teller.