Verdiente Auszeichnung für das Weinwerk
Seit 2020 ist die moderne Weinmanufaktur des Weinguts Weinwerk eine der Top Vinotheken in Bad Kissingen und Umgebung. Das Gebäude aus dem Jahr 1873, das anfänglich als Ausstellungspavillon für Kunstobjekte diente, zeichnet sich vor allem durch seine markante Kuppel aus. „Die Kuppel am Rosengarten ist ein Wahrzeichen, das viele kennen. Deshalb wollten wir das erhalten“, erklärt Kathrin Baier-Buttler. Zum ersten Mal in der Geschichte des Gebäudes wurde sie umfangreich saniert - mit Blechen belegt und gedämmt. Darunter reifen die Weine des 1. Kissinger Weingutes WEINWERK, denn „die Vinifizierung findet bei uns oben in der Kuppel statt und nicht wie gewohnt im Weinkeller“, so Baier-Buttler. Hohe Edelstahltanks ragen in die mit einer Laterne gekrönten Kuppel und in der Schatzkammer reifen die eigenen Rotweine aus dem fränkischen Saaletal in Barrique-Fässern. Dies veränderte komplett die Statik des Gebäudes. Dort hat man nicht nur eine wunderschöne Aussicht auf den Rosengarten, sondern kann direkt im Herzen der Weinproduktion exklusiv die Weine verkosten. Ein besonderes Highlight ist die Wand aus tausend Weinflaschen, die eindrucksvoll beleuchtet sind.Das Weinwerk ist zudem für sein außerordentliches Gefühl für Design bekannt. Baier-Buttler und Ihrem Mann Stefan Buttler Architekt ist es hervorragend gelungen alle Ansprüche zu erfüllen. Alte Bruchsteinwände aus Bundsandstein wurden freigelegt. Im Kontrast dazu stehen geschliffene Betonböden und eine Treppe aus rohem Stahl, die an einen Korkenzieher erinnert, sowie eine golden schimmernde Wand. Die Weinmanufaktur zeigt, wie historische Bausubstanz, moderne Architektur und stilsicheres Design miteinander harmonieren. „Um den Charakter einer Produktionsstätte zu transportieren, haben wir uns für eine Art Industriedesign entschieden“, betont die Inhaberin. Dass das Weinwerk ein Familienbetrieb ist, verdeutlicht die individuelle Gestaltung der Einrichtung. „Jedes einzelne Möbelstück wurde individuell ausgewählt oder entworfen. Häufig haben wir einen sehr persönlichen Bezug zu den einzelnen Gegenständen“, beschreibt Baier-Buttler den Sanierungsprozess. So seien die Eichentreppenstufen noch im elterlichen Sägewerk gesägt worden. Die Wirtshausstühle erscheinen in einem völlig neuen Licht. Eigentlich aus dem Jahr 1952, wirken sie aufgearbeitet und schwarz matt lackiert ganz modern. Auf drei Ebenen ist purer Weingenuss angesagt – zwischen anspruchsvollem Design und funktioneller Produktionsstätte. Gäste verweilen in der im Industrial-Look gehaltenen Wein- und Tapas-Bar, während im zweiten Obergeschoss an den neuen Jahrgängen gearbeitet wird. Auch Events wie Hochzeiten, Weinproben oder Familienfeiern sind möglich.
Auf ungewöhnlichem Weg zum Erfolg
Kathrin Baier-Buttler und ihr Team machen vieles gern ein bisschen anders als andere. So wird nach dem Abbeeren und Pressen der Trauben, die allesamt im benachbarten Hammelburg wachsen, der Most aus dem Erdgeschoss durch eine Leitung nach oben gepumpt. Man kann die 45-jährige Betriebswirtin, die vorher im Marketing gearbeitet hat, getrost Quereinsteigerin nennen. Nach dem Kauf des ersten Weinbergs ging sie 2010 mit dem eigenen Silvaner-Jahrgang an den Start. Heute kann sie sich auf ein 16-köpfiges Team verlassen, zu dem auch viele Experten aus der Familie ihres Mannes gehören. Kathrin Baier-Buttler war von Anfang an auch der kreative Kopf des Weinwerkes. Nach Meinung der Geschäftsführerin muss Weingenuss Spaß machen. Deshalb pachtete sie 2016 einen historischen Pavillon im Regentenbau-Ensemble des beliebten Kurortes. Doch weil dieser »Flagstore« mit knapp 40 Quadratmetern nicht besonders groß ist, und man den Kunden nicht nur Eventflächen bieten, sondern außerdem zeigen wollte, wie die Weine gemacht werden, wurde zusätzlich die gläserne Produktion am Rosengarten eröffnet.»Die Manufaktur repräsentiert das, wofür wir stehen: Wir sind traditionsbewusst und bodenverhaftet, aber gleichzeitig modern und weltoffen«, sagt die Fränkin, die enormen Spaß am Entwickeln neuer Formate hat. Dass selbst die »Tapas« ein wenig anders sind, ist nur folgerichtig. Es gibt »Gerupften« – den fränkischen Obazdn – genauso wie Köttbullar mit Rotweinpreiselbeeren, mediterrane oder orientalische Köstlichkeiten. Sogar das Weißbrot ist hier schwarz. „Das ist kein leerer Marketing-Gag, sondern die Freude an spannenden Brüchen“, so die Powerfrau. Auch für den Tourismus in Bad Kissingen hat das Weinwerk eine erhebliche Bedeutung. Das wurde auch von der Jury des Deutschen Weininstituts besonders geschätzt.
Weitere Infos unter www.weinwerk-hab.de