Rede vor der Eisbein-Lobby?
Der gewagte Vergleich fiel bezeichnenderweise beim so genannten Eisbein-Essen der Senioren-Union in der Stadthalle Hiltrup inmitten einer kämpferischen Rede gegen die Politik der rot-grünen Landesregierung. Rickfelder schimpfte, Rot-Grün betreibe eine Politik der Bevormundung.Typisch für diese Politik sei der sogenannte vegetarische Donnerstag. „Gestern habe ich im Fernsehen gehört, dass es bei den Nazis einen Eintopftag gab“, sagte Rickfelder. „Wir als CDU haben bessere Konzepte als Bevormundung.“
Zurückgerudert aber nicht einsichtig
Inzwischen rudert Rickfelder zurück: Der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende bedauert seinen unpassenden Vergleich. Seine Kritik am Veggie-Day erneuerte Rickfelder aber: „Die Hintergründe für diese beiden Aktionstage sind komplett unterschiedlich, daher ist der Vergleich unpassend“, stellte Rickfelder nun zwar fest, schließlich seien ihm die Unterschiede erst nach seinem Vergleich deutlich geworden, wie aus einer Pressemitteilung der CDU hervorgeht.Der Eintopfsonntag sei demnach ein monatlicher Aktionstag gewesen, an dem der gesamten Bevölkerung von oben Eintopf verordnet worden sei, um durch Verzicht ärmeren Mitbürgern zu helfen. Der Veggie-Day sei hingegen eher Ausdruck einer Überflussgesellschaft und zudem ein Appell zum freiwilligen Verzicht auf Fleisch.
„Dennoch ist der Veggie-Day in einer Reihe mit den ständigen Versuchen rot-grüner Politiker auf allen Ebene zu sehen, mündigen Bürgern bis in ihre private Lebensführung hinein Vorschriften machen zu wollen“, so Rickfelder. Damit die Menschen auf Fleisch verzichten, bräuchten sie keine Politik, schließlich wüssten sie, dass es gesünder sei, auch mal auf Fleisch zu verzichten.
VEBU wehrt sich
Der VEBU hat inzwischen klar Stellung gegen Rickfelder und seine Aussagen bezogen: „Herr Rickfelder liegt damit falsch. Der Veggie-Tag setzt komplett auf Freiwilligkeit. Niemand wird dazu gezwungen, sich an der Kampagne zu beteiligen. Es geht beim Veggie-Tag um Klimaschutz, Gesundheit, Ethik und Tierschutz sowie um Nahrungsmittelsicherung und letztlich auch um Genuss“, heißt es auf der Internetpräsenz des VEBU.Auf der Internetpräsenz des VEBU kann man inzwischen eine Petition mit den wahren Gründen für den Veggie-Tag unterzeichnen. Knapp 4.000 Personen haben sich daran schon beteiligt.