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Was ist Aflatoxin?

Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass importierter Mais aus Serbien mit dem krebserregenden Schimmelpilz Aflatoxin B1 vergiftet ist. Was ist Aflatoxin B1 und wie gefährlich ist der Schimmelpilz eigentlich?

Was ist Aflatoxine?

Aflatoxine sind in der Natur vorkommende Pilzgifte, die durch Schimmel entstehen und unter anderem auch in Getreide auftreten können. Schimmelpilzgifte, sogenannte Mykotoxine können sich bereits auf dem Feld oder erst während der Lagerung eines Futter- beziehungsweise Lebensmittels bilden. Schimmelpilzgifte, die in Futtermitteln enthalten sind, können sich in tierischen Lebensmitteln anreichern.

Die lebensmittelbedingte Mykotoxinbelastung des Menschen sollte so gering wie möglich gehalten werden. Der zulässige Höchstgehalt von Aflatoxin für Futtermais beträgt 0,02 mg/kg. Für Mischfuttermittel für Milchvieh beträgt der Höchstgehalt 0,005 mg/kg, bei anderen landwirtschaftlichen Nutztieren liegt er bei 0,02 mg/kg. Über belastete Futtermittel, dies gilt insbesondere für Milchvieh, können Aflatoxine auch den Verbraucher erreichen.

Wie gelangen diese Gifte in Futter- und Lebensmittel?

Einige Schimmelpilze können über Milch, Fleisch oder Eier in die Nahrungskette gelangen, wenn Nutztiere mykotoxinhaltiges Futter gefressen haben (sog. „carry over“). Mit Ausnahme von Aflatoxin M1, dass als Aflatoxin B1-Metabolit in die Milch gelangt, erfolgt die Aufnahme der hier relevanten Aflatoxine größtenteils mit dem Verzehr pflanzlicher Lebensmittel wie Erdnüsse, Schalenfrüchte, Trockenfrüchte, Getreide und Gewürze.

Das gefährlichste Mykotoxin ist Aflatoxin B1 welches ein extrem hohes krebserregendes Potential aufweist. Hauptzielorgan ist die Leber. Eine Dosis von 1-10 mg/kg Körpergewicht wirkt Schätzungen zufolge beim Menschen akut tödlich. Genaue Werte zur Beurteilung der akuten Exposition beim Menschen liegen aber nicht vor.

Was müssen Verbraucher beachten

Der Verbraucher kann bei einigen Lebensmitteln ebenfalls zur Minderung des Mykotoxinrisikos beitragen. Lebensmittel sollten stets trocken und kühl gelagert werden. Nüsse mit Verfärbungen und unangenehmen Gerüchen sollten nicht mehr gegessen werden. Dies gilt generell für Lebensmittel, die muffig riechen oder von sichtbarem Schimmel befallen sind. Das Abschneiden verschimmelter Bereiche des Lebensmittels hilft bei den meisten Schimmelarten nicht, da sich der Pilz meist schon ausgebreitet hat. Angeschimmelte Ware sollte generell nicht mehr verzehrt werden.