Das Hungergefühl
Ob einige Stunden nach der letzten Mahlzeit, nach dem Sport, der Arbeit, morgens nach dem Aufstehen oder mitten in der Nacht. Zu den unterschiedlichsten Zeiten kann uns das Hungergefühl überfallen. Dabei ist es stets ein Signal des Körpers, der Nachschub an Nährstoffen verlangt. Zu diesem Zeitpunkt hat das Blut den Großteil der zuletzt erhaltenen Energie für die körpereigenen Funktionen also bereits abgegeben.
Die Folge des Energiemangels: wir verspüren ein leichtes Hungergefühl. Anfangs noch ganz dezent und leicht zu unterdrücken. Je länger es allerdings andauert, umso deutlicher signalisiert unser Körper, dass es an der Zeit ist, Nahrung zu uns zu nehmen.
Gehirn steuert Hunger und Essverhalten
Nervenzellen im Gehirn steuern das Hungergefühl und sind gleichzeitig auch mitverantwortlich für gewisse Gemütszustände, die mit dem Hunger einhergehen. Dazu gehört unter anderem Vorfreude, aber auch schlechte Laune oder Kraftlosigkeit. Diese Gefühlseindrücke lassen uns so lange nicht wieder los, bis der Hunger ausreichend gestillt wurde. Neben dem klassischen Hungergefühl gibt es noch eine weitere Form von Essenslust, den sogenannten Appetit.
Woher kommt das „Magenknurren“?
Wer Hunger hat, dem knurrt auch der Magen. Aber wie entsteht das Magenknurren eigentlich? Die Muskulatur unseres Magens ist ständig aktiv, egal, ob wir gerade etwas im Magen haben oder nicht. Also zieht sich der Magen auch zusammen, wenn er leer ist. Dadurch wird ein Gemisch aus Luft und Magensäure in den Zwölffingerdarm gepresst – so, wie es normalerweise mit der Nahrung geschieht – was wiederum das bekannte Knurrgeräusch verursacht. Darüber hinaus ist Magenknurren auch das einzige Körpergeräusch, welches sich nicht bewusst unterdrücken lässt.
Unterschied zwischen Hunger und Appetit
Im Vergleich zum Hunger, der grundsätzlich durch Nährstoffmängel ausgelöst wird, sind für unseren Appetit andere Sinneseindrücke zuständig. Beispielsweise bekommen wir Appetit, wenn wir Lust auf etwas Bestimmtes zu Essen verspüren. Das kann passieren, wenn unsere Augen, die Ohren oder die Nase etwas Leckeres sehen, hören oder riechen. Der sogenannte Heißhunger spiegelt also in Wirklichkeit vielmehr ein ausgeprägtes Appetitgefühl wieder.
Im Gegensatz zum Hunger, entsteht Appetit aus gewissen Gemütszuständen heraus und bildet sich nicht erst nach eintreten des Hungergefühls. Frust kann einer dieser Stimmungszustände sein, die uns zum Teller greifen lassen.
Hungerbremse Leptin – bei manchen außer Kraft
Leptin ist ein Fettgewebshormon, das den Fettstoffwechsel reguliert und somit auch das Hungergefühl beeinflusst. Praktisch, denn besonders nachts ist der Leptinspiegel hoch, weshalb wir üblicherweise keinen Drang verspüren, mitten in der Nacht an den Kühlschrank zu schleichen. Wissenschaftler haben aber festgestellt, dass übergewichtige Menschen eine gewisse Resistenz gegen das Hormon in sich tragen oder entwickelt haben. Die biologische Hungerbremse Leptin ist bei ihnen gestört und kann das Einsetzen des Hungergefühls nicht mehr wie üblich verwalten.
Was es mit dem Durst auf sich hat, erfahren Sie hier