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Heimatliebe – Rückbesinnung auf die Regionalität www.weltgenusserbe.eu
Essen und Trinken

Heimatliebe – Rückbesinnung auf die Regionalität

Heimat liegt voll im Trend. Lebensmittel und Rezepte aus der eigenen Region – da weiß man einfach, was man hat. Das hat auch Tim Mälzer erkannt und prompt und geschäftstüchtig ein ganzes Kochbuch zu diesem Thema verfasst. Genauso erkennen die Regionen selbst inzwischen ihr Potential und werden bei der Vermarktung und beim Schutz ihrer Produkte auch von der EU unterstützt.

Parmaschinken aus Italien, Feta-Käse aus Griechenland, Roquefort-Käse aus Frankreich. Diese Lebensmittel sind in der ganzen Welt bekannt, man verbindet sie aber unmittelbar mit der Region oder dem Land aus dem sie stammen. Natürlich haben wir solche Produkte auch in Deutschland. Hessischer Handkäse, Aachener Printen oder aber Nürnberger Rostbratwürste, um nur einige Beispiele zu nennen. Wie die EU solche regionaltypischen Spezialitäten vor Nachahmern schützt, darüber gaben am gestrigen 5. November Experten der bayrischen Landwirtschaft, der Politik und Verbraucher-Vertreter in München Auskunft.

Der Verein Herkunftsschutz Agrarerzeugnisse und Lebensmittel e.V. (HAL) hatte zu einer Informationsveranstaltung geladen, die sich mit dem Schutz ausgewählter regionaler Erzeugnisse beschäftigte. Im Fokus standen vor allem solche Produkte, die bereits das EU-Herkunftszeichen „g.g.A“ bzw. „g.U.“ und das dazugehörige Siegel tragen. Sie denken jetzt sicher: „Brauchen wir noch mehr Siegel?“ Nicht ganz zu Unrecht, schließlich hat man alleine durch die Vielzahl an Biosiegeln schon den Überblick in dieser Hinsicht verloren. Hinzu kommen Fair Trade-Siegel, solche, die für nachhaltigen Fischfang stehen und eben jene, die eine bestimmte regionale Herkunft zertifizieren.  

Brauchen wir noch mehr Siegel?

Warum das EU-Herkunftszeichen - das es im Übrigen bereits seit 1992 gibt - dennoch so wichtig ist, erläuterten die anwesenden  Experten. Dabei geht es vor allem um Qualitätssicherung der regionalen Produkte, die allen Verbrauchern wichtig sein sollte. So seien diese Siegel ja in erster Linie eine Chance für den Verbraucher, der dadurch wisse, dass er ein verlässliches Produkt aus einer bestimmten Region erworben habe. Dieses wird ständig kontrolliert und somit auch die Qualität garantiert. Gerade Bayern sei hierbei ein Vorreiter, so Prof. Dr. Richard Balling, Leiter des Referats Markt und Qualitätssicherung im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung. Nicht nur, dass Bayern die meisten Produkte Deutschlands unter den von der EU gekennzeichneten stelle, auch Internetseiten wie www.spezialitaetenland-bayern.de böten einen umfassenden Service. Hier erfährt man, wie Lebensmittel kontrolliert werden und selbst wenn dort nicht jeder Konsument konkret nachschaue, so sei es doch beruhigend, die Möglichkeit dazu zu haben. Das kann man getrost als vertrauensbildende Maßnahmen bezeichnen. In Zeiten von Euro-Krisen und Kritik an den „Krumme-Gurken-Verordnungen“ der EU kann das aus Brüsseler Sicht sicher nicht schaden.

Weltgenusserbe Bayern

Hinter allem stehe die Absicht, „dass unsere Enkel noch das qualitativ gleiche Produkt wie ihre Großeltern bekommen“, wie die Experten verlauten ließen. Und sind wir mal ehrlich: Dafür lohnt es sich doch, auf ein Siegel mehr zu achten. Im Bundesland Bayern geht man hierfür sogar noch weiter. Sieben Erzeugergemeinschaften g.g-A- und g.U.-gekennzeichneter regionaler Produkte haben die Informationskampagne WeltGenussErbe Bayern ins Leben gerufen. Eine Kampagne, die auch von der EU gefördert wird und weiterhin zeigt, in welche Richtung es wohl in den kommenden Jahren in unserer zunehmend globalisierten Welt gehen wird: In Richtung Heimat.