Zeit ist Geschmack
„Schon meine italienische Oma Lita hat mir in Argentinien beigebacht, wie das geht. Auf unseren jetzigen Reisen durch Italien, genauer gesagt in Napoli und in Apulien, sehe ich das aber immer wieder bei den Mamas in ihren Küchen. Wenn man dort zur Erntezeit entlang fährt, riecht es überall herrlich nach Tomaten. Eine Tomate ist ja eine Frucht, die enthält von Natur aus bereits einen Anteil an Zucker. Dieses Aroma kann man intensivieren, indem man die Tomaten einfach auf einem Backblech bei 50 Grad für ein paar Stunden in den Backofen packt. Einfach ein wenig Olivenöl und auch etwas Knoblauch, sogar mit Schale, dazu geben und Geduld haben. Die Tomaten karamellisieren dann in Ruhe und entwickeln einen tollen Geschmack.“Doch damit ist die Tomatensoße noch nicht fertig, denn die karamellisierten Tomaten, sind nur die Basis für den Sugo. „Allerdings kann man sie zum Beispiel für Bruschetta oder auch für Pizza verwenden. Den Fehler machen nämlich auch viele in Deutschland, dass sie für Pizza eine gekochte Tomatensoße nehmen“, sagt Graciela.
So wird der Sugo vollendet
So geht es weiter mit der Tomatensoße: „Um die Tomatensoße zu machen, werden die Tomaten nach dem Karamellisieren im Ofen zerdrückt und nochmal mit etwas Olivenöl und Knoblauchzehen und vielleicht sogar mit ein paar kleingehackten frischen Tomaten in einem Topf für eine ganze Weile köcheln gelassen. Am Schluss kann man noch ein paar frische Kräuter wie Thymian oder Oregano dazugeben, aber wir lassen das meistens weg und schmecken den Sugo nur noch mit Salz ab. Ihr werdet sehen, das schmeckt so schon richtig gut. Zucker braucht da kein Mensch mehr in der Soße“.Übrigens: Wenn man genügend Tomaten karamellisiert und anschließend den Sugo kocht, kann man diesen – noch kochend heiß in sterilisierte Gläser mit Schraubverschluss eingefüllt und luftdicht verschlossen – ein Jahr lang in der Vorratskammer aufbewahren. So lohnt sich auch der Aufwand und die investierte Zeit!