Der Ernährungskreis teilt sich in sieben Segmente, die jeweils für eine Lebensmittelgruppe stehen. Das Zentrum bilden Flüssigkeiten bzw. Getränke, vorzugsweise natürlich Wasser als Grundlage der Ernährung. Die restlichen sechs Gruppen sind Getreideprodukte, Gemüse, Obst, Milchprodukte, Fisch und Fleisch sowie pflanzliche Fette und Öle. Die Deutung der Grafik ist simpel, denn das Größenverhältnis der Segmente stellt auch das Mengenverhältnis dar, in dem man die Lebensmittel zu sich nehmen sollte. Auf den ersten Blick wird klar, dass pflanzliche Kost eindeutig Priorität hat. Tierische Produkte sollten hingegen eher ergänzend eingesetzt werden.
Warum gerade dieses Verhältnis?
Der Ernährungskreis basiert auf wissenschaftlichen Werten, den sogenannten D-A-CH-Referenzwerten. Diese Angaben werden von der DGE in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachgesellschaften in Österreich und der Schweiz entwickelt und durch regelmäßige Studien aktualisiert. Die Referenzwerte beinhalten unter anderem Angaben über Zufuhrmengen sowie Mindest- und Höchstwerte für Nährstoffe, Vitamine sowie Mineral- und Ballaststoffe. Ziel dieser Auflistung ist in erster Linie die Verbesserung der Gesundheit durch die optimale Versorgung mit den nötigen Nährstoffen. Gleichzeitig soll vor allem einer heutzutage häufigen Überversorgung mit Energie und Fetten vorgebeugt werden. Wichtig: Die Empfehlungen gelten ausschließlich für gesunde Personen und nehmen keine Rücksicht auf mögliche Krankheiten, Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten!
Warum fehlen Süßigkeiten im Ernährungskreis?
Der Ernährungskreis ist Wegweiser für eine vollwertige Lebensmittelauswahl. Weniger empfehlenswerte Lebensmittel, das heißt Lebensmittel mit geringer Nährstoffdichte sind nicht berücksichtigt. Dies gilt für süße und fettreiche Snacks genauso wie alkoholische Getränke und Limonaden. Das bedeutet aber nicht, dass weniger empfehlenswerte Lebensmittel verboten sind. Meist enthalten diese Lebensmittel viel Fett und Zucker. Doch solange die Energie- und Nährstoffbilanzen stimmen, wird der bewusste Genuss dieser Lebensmittel toleriert. Wer allerdings reichlich und häufig bei Süßigkeiten, Kuchen etc. zugreift, verdrängt meist wichtige Lebensmittel wie Milch, Obst oder Vollkornbrot vom Speiseplan und isst davon weniger. Das heißt, die restlichen Lebensmittel müssen also „nährstoffdichter“ sein, um den Verdrängungseffektzu kompensieren. Die weniger empfehlenswerten Lebensmittel beeinflussen also die Auswahl aus allen Segmenten des Ernährungskreises.
Wie setze ich die Empfehlungen um?
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der Ernährungskreis einzig der Orientierung dient. Um ihn optimal umsetzen zu können, sollten einige weitere Regeln beachtet werden. Bei der Auswahl der Lebensmittel aus den einzelnen Gruppen sollte man schon beim Einkauf auf eine entsprechende Produktqualität achten. Außerdem wird bei der Darstellung grundsätzlich von frischen, unverarbeiteten Produkten ausgegangen. Vollkornprodukte haben immer Vorrang vor Weißmehl und bei tierischen Lebensmitteln sollte man stets auf möglichst fettarme Varianten zurückgreifen.
Hat man nun die richtige Wahl der Nahrungsmittel getroffen, bleibt nur noch die Zubereitung. Hier sollte man ebenfalls auf übermäßig viel Fett, Salz und Zucker verzichten und lange Garzeiten vermeiden, um Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten.
Mit Hilfe dieser Regeln zur Umsetzung des Ernährungskreises ist eine gute Grundlage für eine ausgewogene Ernährung geschaffen und ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit und vor allem Lebensqualität gemacht.
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