Prostata-Ernährung leicht gemacht pixabay.com
Sekundäre Pflanzenstoffe & Co

Prostata-Ernährung leicht gemacht

Spielt für die Prostata die Ernährung überhaupt eine nennenswerte Rolle? Auf jeden Fall! Ob mit oder ohne Beschwerden – durch die richtigen Nahrungsmittel können Sie dieses Organ gezielt unterstützen. Hier kommen deshalb für die Prostata unsere Ernährungstipps für die Gesunderhaltung und zur Unterstützung einer Therapie.

Prostata-Ernährung: Die richtigen Fette

Die Ernährung ist sowohl für die gesunde Prostata essenziell als auch für Therapien bei Prostatitis und anderen Erkrankungen des Männerorgans. Wesentlich sind dafür unter anderem die richtigen Fette. Sie sollten etwa 30 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs decken und nach Möglichkeit ungesättigt sein.

Auf den Tisch gehören also vor allem pflanzliche Fette. Besonders wertvoll sind für eine solche Ernährungsweise unter anderem Kürbiskerne, Nüsse und Öle mit hohem Anteil ungesättigter Fettsäuren wie Walnuss-, Lein-, Raps- oder hochwertige Olivenöle. Bei tierischen Fetten bevorzugen Sie Fleisch aus extensiver Haltung und Milchprodukte aus Heumilch oder Weidehaltung, da diese mehr wertvolle Omega-3-Fette enthalten als Produkte aus konventioneller Erzeugung.

Der Grund ist einfach: Gesättigte Fette erhöhen das Risiko auf Prostatakrebs, da sie sich ungünstig auf die Geschlechtshormone auswirken. Ungesättigte Fettsäuren senken es dagegen. Deshalb sind Letztere für die Ernährung in der Prostata-Therapie so wichtig.

Ballaststoffe in der Prostata-Ernährung

Ähnlich wichtig für die Prostata-Ernährung wie die richtigen Fette sind Ballaststoffe. Mindestens 30 Gramm sollten Sie davon täglich verzehren. Woran das liegt? Der Ballaststoffkonsum wirkt sich auf die Produktion der Geschlechtshormone aus. Männer, die regelmäßig viel davon zu sich nehmen, besitzen deshalb ein geringeres Risiko für Prostatakrebs.

Gute Ballaststoffquellen sind vor allem Brot und Nudeln aus Vollkorn, Naturreis sowie Gemüse und Obst. Auch Trockenobst und Flohsamenschalen eignen sich gut.

Ballaststoffe lassen sich für die Prostata also recht einfach in die tägliche Ernährung integrieren. Vergessen Sie allerdings nicht: Wer viele Ballaststoffe zu sich nimmt, sollte auch mehr trinken. Andernfalls droht eine Verstopfung.

Sekundäre Pflanzenstoffe in der Prostata-Ernährung

Der Begriff „sekundäre Pflanzenstoffe“ bezeichnet diverse Stoffgruppen, die dem Körper zwar keine Energie liefern, aber verschiedenste Wirkungen im Körper entfalten können. Wie der Name schon sagt, kommen sie ausschließlich in Pflanzen vor. Vor allem Gemüse und Obst sind hierfür hervorragende Lieferanten.

Für die Prostata-Ernährung sind vor allem die antioxidativ wirkenden Pflanzenstoffe wichtig. Sie kommen vor allem in „Ampel-farbigem“ Obst und Gemüse vor, wie zum Beispiel:

• grün: Spinat, Trauben
• rot: Tomaten, Beeren
• gelb: Karotten, Äpfel

Zur Prävention oder gezielten Ernährung in der Prostata-Therapie machen sich darüber hinaus andere Eigenschaften dieser höchst variablen Stoffgruppe positiv bemerkbar. Dazu gehören entzündungshemmende, blutdrucksenkende oder gefäßerweiternde Funktionen.

Phytoöstrogene zur Prostata-Ernährung

Wenn Sie für die Prostata die richtige Ernährung suchen, ist noch eine ganz besondere Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe von Bedeutung: die Phytoöstrogene. Während bestimmte Hormone zwar Veränderungen an der Vorsteherdrüse fördern können, tragen andere dazu bei, das Prostatitis-Risiko oder Prostata-Wachstum zu reduzieren.

Besonders reich an Phytoöstrogenen sind vor allem Soja- und Rotkleeprodukte. Bei der Sojabohne gilt außerdem: Die Fermentation erhöht den Gehalt noch weiter.7 Deshalb sind Fermente wie Tempeh oder Tofu noch gehaltvoller. Gesund für die Prostata sind auch fettreiche Samen. Deshalb zählen Kürbiskerne zu den typischen Ernährungstipps für die Vorsteherdrüse. Weniger bekannt, aber ebenso gesund sind Sonnenblumenkerne und Leinsamen.

So manchen Mann wird es freuen: Der Hopfen zählt auch zu den Favoriten in der Prostata-Ernährung. Neben Wein, der ebenfalls eine gute Quelle für Phytoöstrogene ist, darf es also gern mal ein Bierchen sein. Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte – und hier vor allem Kichererbsen – sind ebenfalls gute Lieferanten, während diese Stoffgruppe in Obst und Gemüse nur marginal vertreten ist.


Quellen:

„Fett, essenzielle Fettsäuren“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/fett/?L=0. Zugegriffen 15. Februar 2022.

UGB, Verband fuer unabhaengige Gesundheitsberatung. „Besseres Fleisch aus Weidehaltung“. UGB, https://www.ugb.de/forschung-studien/besseres-fleisch-aus-weidehaltung/. Zugegriffen 15. Februar 2022.

Farahmandi. „Dr. Farahmandi: Prostata und Ernährung“. Dr. Farahmandi – https://www.urologe-bruchsal.de/, https://www.urologe-bruchsal.de/prostata-und-ernaehrung-30-de. Zugegriffen 15. Februar 2022.

Bährle-Rapp, Marina. „Ballaststoffe“. Springer Lexikon Kosmetik und Körperpflege, Springer Berlin Heidelberg, 2007, S. 57–58.

„Antioxidantien - oxidativer Stress - Ernährung“. Gesundheitsportal, https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/richtige-ernaehrung/antioxidantien. Zugegriffen 15. Februar 2022.

„Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung auf die Gesundheit – Eine Aktualisierung anhand des Ernährungsberichts 2012“. Dge.de, https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-ihre-wirkung/. Zugegriffen 15. Februar 2022.

„Phytoöstrogene - östrogenhaltige Lebensmittel - Phytoöstrogene in Lebensmittel - - Hormone in der Ernährung - Östrogen in Nahrungsmitteln - Vorkommen Phytoöstrogene - Weibliche Hormone - Wechseljahre - Phytoöstrogene und Brustkrebs - UGB-Gesundheitsberatung“. UGB, https://www.ugb.de/phytooestrogene/phytooestrogene-in-lebensmittel/. Zugegriffen 15. Februar 2022.