"Gentechnik landet mit Fleisch, Eiern oder Käse auf unseren Tellern, ohne dass wir es wissen. Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch-verändertem Futtermittel gefüttert werden, müssen bisher nicht gekennzeichnet werden", warnte WWF-Referentin Dr. Birgit Wilhelm in einer Stellungnahme. Genau das fordert nun der WWF: eine entsprechende Kennzeichnungspflicht auf alle tierischen Produkte - von Fleisch und Wurst bis hin zu Eiernudeln.
Es gäbe ausreichend gentechnikfreies Soja
Die häufigen Ausreden, warum die großen Händler wie Cargill, ADM und Bunge gentechnisch veränderte Soja-Produkte verwenden - dass es nicht genügend gentechnikfreies Soja gäbe - widerlegte die Studie ebenfalls. Demnach gäbe es auf dem Weltmarkt bereits heute die für Deutschland benötigte Menge. Soja-Produzenten in den Anbauländern sowie Zertifizierungsunternehmen bestätigten dies. Wie WWF-Referentin Wilhelm weiter ausführt, könnte diese Menge weiter steigen. Dafür müssten die Käufer lediglich wieder mehr gentechnikfreies Soja bestellen, dann würde dieses auch in noch größerem Rahmen produziert.Vor allem aber die mangelhafte Transparenz auf dem deutschen Markt kritisiert der WWF, denn viele Händler seien auch nicht bereit, weiterführende Auskünfte über die verwendeten Futtermittel zu geben. Dies gelte es ebenfalls zu ändern.
Unternehmen sollen handeln
Der WWF fordert die betreffenden Unternehmen nun auf, dem Wunsch der Konsumenten endlich nachzukommen. Dabei geht es vor allem darum, konsequent Bio-Soja und gentechnikfreies Soja nach ProTerra Standard (Basler Kriterien) oder die gentechnikfreie Lieferkette des RTRS zu nutzen. Eine andere Alternative sei es, andere Futtermittel als Soja-Produkte zu verwenden, was durchaus möglich wäre.Neben den negativen Umweltauswirkungen in den Anbauländern, werden durch den umfangreichen Import von Soja-Produkten zunehmend auch heimische, proteinreiche Futtermittel vom Markt verdrängt. Ebenso widerspreche die Soja-Fütterung „einer artgerechten Fütterung vieler Wiederkäuer", kritisiert WWF-Referentin Wilhelm.