Weinprobe für Einsteiger – Die Technik
Bevor ein Kenner mit einer Weinprobe beginnt, aviniert er zunächst sein Glas. Dabei spült er sein Glas vor dem ersten Kosten zunächst mit etwas Wein aus, um Staub oder sonstige mögliche Rückstände wie Gerüche aus dem Glas zu waschen. Ist das Glas dann „weingrün“ kann es mit der Verkostung losgehen.Man sollte sein Glas dabei nie zu voll einschenken, etwas weniger als ein Viertel genügt vollkommen, wenn man mehrere Weine hintereinander probieren möchte. Die Temperatur des Weines sollte dabei nicht zu kalt oder zu warm sein. Bei Weißwein empfiehlt es sich, ihn auf 9-10 Grad herunter zu kühlen, damit sich sein Geschmack am besten entfaltet.
Auch die Farbe des Weines lässt bereits einige Rückschlüsse zu
Die Farbe eines Weines begutachtet man am besten in einem hellen Raum und hält das Glas dabei in einem 45 Grad-Winkel. Ist der Wein trübe oder ist er gefiltert? Strahlt der Wein oder ist die Farbe eher nicht so brillant? Ist er eher gelb oder grünlich? Dabei gilt: Je grünlicher – man sagt auch strohgelb – er ist, desto jünger ist er. Ist er überwiegend gelb, kann er sehr reif sein, könnte aber auch im Holzfass ausgebaut worden oder in einer sehr warmen Region kultiviert worden sein. Auf jeden Fall sind goldgelbe Weine die reichhaltigeren und zumeist auch die süßeren.Die Tränen oder Schlieren, die der Wein an der Glaswand zieht, sollte man hingegen nicht überbewerten. Sie könnten zwar ein Indiz sein, dass der Wein sehr alkoholhaltig ist, je langsamer sie fließen, jedoch kann dies auch andere Ursachen haben, zum Beispiel am Schliff des Glases liegen.
Die Qualität des Weines riechen
Der nächste Schritt ist, die Nase ins Glas zu stecken und mal hineinzuriechen, ganz einfach um schon mal zu merken, ob einem der Wein sympathisch ist. Viele Aromen im Wein sind flüchtige Geruchssubstanzen, weshalb man diesem Schritt genug Bedeutung beimessen sollte, weil man sie nicht schmeckt. Dabei versucht man herauszufinden, an was einen der Wein erinnert. Auch hier lassen sich je nach Intensität schon Rückschlüsse auf das Alter und das Aroma des Weines ziehen.Wein im Mund – Worauf kann man beim probieren achten
Probiert man den Wein im nächsten Schritt, gibt es verschiedene Dinge, auf die man achten sollte. Der Profi nimmt zunächst einen großen Schluck Wein in den Mund, benetzt den gesamten Mundraum damit und spuckt den Wein in ein Gefäß. Kommt der Wein auf die Zunge, bemerkt man dabei zuerst elementare Aspekte wie die Säure oder Süße des Weines. Erst danach kommen andere Aromen ins Spiel.Der folgende Schritt bei der Wein-Verkostung ist, darauf zu achten, wie intensiv und wie lange der Weingeschmack im Mund bleibt und welches Volumen er im Mund einnimmt. Erfüllt er den gesamten Mundraum, spricht man von einem großen Volumen, das der Wein hat.
Beim zweiten Probieren, sowohl mit der Nase, als auch im Mund, sollte man den Wein dann mal im Glas schwenken. Dadurch kommt Luft an den Wein und er wird wieder ein wenig vermischt. Das kann dafür sorgen, dass man im zweiten Gang noch einmal neue Aromen wahrnimmt. Dazu können fruchtige Noten genauso gehören, wie Gewürze oder andere Einflüsse, die man herausschmecken kann. Den Geschmack des Weines nimmt dann in der Tat jeder anders wahr. Das hängt vom eigenen Geschmackssinn und von der Beschaffenheit der Sensoren im Mund (Geschmacksknospen) ab.
Im nächsten Schritt überlegt man sich, wann und zu welcher Speise man sich den eben probierten Wein vorstellen kann. Ob er einem überhaupt zusagt, hat man bis dahin sicher schon festgestellt.
Im zweiten Teil verraten wir, wie man Rotwein probiert