Erfolgreiche Diät – und dann? istockphoto.com/Pixsooz

Erfolgreiche Diät – und dann?

Es ist das alte Lied mit den Diäten. Viele Diäten führen aus den verschiedensten Gründen erst gar nicht zum erhofften Gewichtsverlust. Und bei denen, die auf den ersten Blick erfolgreich waren, muss man anschließend gegen den Jojo-Effekt kämpfen. Die meisten Menschen verlieren diesen Kampf, wie zahlreiche Studien belegen.

Das Problem der meisten Diäten ist, dass sie auf einen Gewichtsverlust in kürzester Zeit abzielen und für viele Menschen einen herben Einschnitt in Sachen Lebensqualität bedeuten, den sie allenfalls für einen absehbaren Zeitraum in Kauf nehmen möchten. Das hat zur Folge, dass sie ihr Essen wieder umso mehr genießen, wenn die Diät abgeschlossen ist. In Kombination mit den Maßnahmen zur Energieersparnis durch den Abbau von Muskelmasse, die der Körper vollzieht sobald er einem Energieengpass ausgesetzt ist, führt das dazu, dass nur sehr wenige Menschen dauerhaft ihr Wunschgewicht halten. Und das ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, sondern lässt sich belegen.

Nach Diät: Nur 10 Prozent halten Gewicht

So hat eine im Fachmagazin „American Psychologist“  veröffentlichte Vergleichsstudie der US-amerikanischen Gesundheitspsychologin Traci Mann ergeben, dass gerade einmal zehn Prozent nach einer gezielten Diät ihr Gewicht halten. Ihr Vergleich von 31 Langzeitstudien hat außerdem ergeben, dass jeder Dritte langfristig sogar mehr zugenommen hat, als der durch die Diät an Gewicht verloren hatte. Hier hat der Jojo-Effekt also unbarmherzig zugeschlagen.

Eiweiß hilft beim Gewicht halten nach der Diät

Eine weitere Studie der Universität Kopenhagen aus dem Jahr 2010 belegt, dass vor allem eine moderat erhöhte Eiweißzufuhr nach der Diät dabei hilft, das Wunschgewicht langfristig zu halten. Die Ergebnisse wurden im „New England Journal of Medicine“  veröffentlicht.

Es geht am einfachsten mit kleinen Schritten

Wer nachhaltig abnehmen möchte, braucht vor allem Geduld. Wer in einem Monat fünf Kilo verlieren möchte, wird fast zwangsläufig scheitern – vor allem auf lange Sicht, wenn der Jojo-Effekt zuschlägt. Wer sich für diese fünf Kilo aber ein halbes Jahr Zeit gibt, muss an sehr viel weniger Stellschrauben drehen und erlebt subjektiv auch weniger Verzicht. So kann man beispielsweise nur einen oder zwei Aspekte in seiner Ernährung umstellen (an zwei bis drei Tagen in der Woche kalorienärmer ernähren als üblich; Proteinzufuhr leicht erhöhen, dafür Einfachzucker einsparen; Beilagen weglassen; Wasser statt Limonaden etc.) und das Sportpensum nur leicht erhöhen. Bereits diese scheinbar unbedeutenden Maßnahmen genügen, um eine negative Energiebilanz zu erzielen. Weiterer Vorteil der moderaten Kalorienreduzierung: Der Körper registriert zwar die verringerte Energiezufuhr, geht aber nicht in den „Energiesparmodus“ über und baut Muskeln ab, um so den Grundumsatz zu reduzieren.