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Kohlfamilie

Grünkohl – seine Inhaltsstoffe

Es gibt ein Gemüse, das hierzulande eher mit Pinkel, Speck und Kasseler genossen wird, in den Vereinigten Staaten aber seit einiger Zeit als „Gesundheitsbombe“ gefeiert wird. Die Rede ist von Grünkohl. Aber was macht den Grünkohl so gesund?

Grünkohl zählt zu den Vitamin C-reichsten Gemüsen überhaupt. 100 g Kohl enthalten etwa 105-150mg Vitamin C. Vitamin C braucht unser Körper zur Aktivierung und Unterstützung der Immunabwehr, sowie zum Aufbau und zur Stabilisierung des Bindegewebes. Dazu kommen 4,3g Eiweiß, das – genau genommen seine Bausteine, die Aminosäuren – für den Muskelaufbau, Knochen, Zellen, Gewebe und Blut benötigt wird.

Grünkohl - die Mineralstoffe

Die Mengenelemente Natrium (0,045g), Magnesium (34mg), Kalium (490mg), Kalzium (212mg) und Phosphor (92mg)* sind ebenfalls im Grünkohl enthalten. Die wichtigsten Körperfunktionen an denen diese Stoffe beteiligt sind: ‚Management‘ des Flüssigkeitshaushalts, Erregung von z. B. Nerven- oder Herzmuskelzellen (v.a. Natrium, Kalium), Knochenaufbau und Aufbau der Zähne (v.a. Kalzium, Phosphor), Schutz vor freien Radikalen, Unterstützung der Zellteilung und Aktivierung verschiedener Enzyme (Magnesium).

Die Spurenelemente Eisen (1,8mg) und Zink (0,4mg) sind ebenfalls im Grünkohl zu finden. Vor allem Zink ist an zahlreichen Enzymsystemen und Stoffwechselprozessen beteiligt. Das Eisen spielt vor allem beim Sauerstofftransport eine tragende Rolle, da es unter anderem zur Bildung des sauerstoffbindenden, roten Blutfarbstoffs Hämoglobin benötigt wird.

Wie andere grüne Gemüse enthält auch Grünkohl zudem viel Folsäure (190µg). Folsäure ist an Wachstumsprozessen, Zellteilung und Blutbildung beteiligt. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, muss sie mit der Nahrung aufgenommen werden.

Grünkohl nicht erhitzen

Die meisten der genannten Nährstoffe, allen voran Vitamin C und Folsäure, sind hitzeempfindlich. Daher geht ein Großteil verloren, wenn man den Grünkohl erhitzt. Am besten verarbeitet man den Kohl roh. Smoothies bieten sich hierfür an, da man mit anderen Zutaten den zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen Geschmack des rohen Kohls gut beeinflussen kann.

Dass die genannten Inhaltsstoffe auch hierzulande dafür sorgen, dass Grünkohl in der Gesundheitsbewegung und Fitnessküche immer beliebter wird, hat Sternekoch Holger Stromberg erst auf der ISPO 2014 gezeigt. Der Sternekoch und Koch der deutschen Fußballnationalmannschaft hat dort an einer Podiumsdiskussion zur Ernährung im Sport teilgenommen. Anschließend reichte er Grünkohl. Roh. Als Smoothie. Ohne Pinkel, Speck und Kasseler.

*Alle Zahlen stammen von der Lebensmitteldatenbank fddb.info.

Kohlrabi gehört ebenfalls zur Kohlfamilie, hat aber mit dem typischen Kohlschmack nur wenig zu tun.

Hier: Chips aus Grünkohl