Jock Zonfrillo, ein gefeierter Küchenchef, Gastronom und Sammler, wird für die Förderung der Kultur der indigenen Völker Australiens und für seine Arbeit im Hinblick auf den Schutz der Kochtradition der Aborigines gewürdigt. Seitdem er Australien im Jahr 2000 als seine Heimat auserkor, hat Jock Zonfrillo hunderte von weit abgelegenen Gemeinschaften besucht, um die Ursprünge der Zutaten und ihre kulturelle Bedeutung zu verstehen. Er stellt ihnen eine Plattform in seinem renommierten Restaurant „Orana“ in Adelaide bereit und bringt die kulturellen Traditionen der Aborigines durch Programme wie „Nomad Chef“ einem breiteren Publikum näher.
Den Vorsitz der Preisjury übernahm Joan Roca (Spanien). Zur Jury gehören weitere renommierte Chefköche wie Gastón Acurio (Peru), Massimo Bottura (Italien), Manu Buffara (Brasilien), Mauro Colagreco (Frankreich), Dominique Crenn (USA), Andoni Luis Aduriz (Baskenland), Yoshihiro Narisawa (Japan), Enrique Olvera (Mexiko), Leonor Espinosa, Gewinnerin des Basque Culinary World Prize 2017, sowie Experten aus anderen Disziplinen wie die auf gastronomische Themen spezialisierte Schriftstellerin Ruth Reichl, die Spezialistin für kulinarische Geschichte Bee Wilson und die Innenarchitektin Ilse Crawford.
Der Basque Culinary World Prize wird von der Baskischen Regierung im Rahmen der Strategie Euskadi-Basque Country und dem Basque Culinary Center (BCC), einer weltweit führenden akademischen Einrichtung im Bereich der Gastronomie, organisiert und gefördert. Jock Zonfrillo erhält ein Preisgeld in Höhe von 100.000 €, das für ein soziales Projekt oder eine Institution seiner Wahl bestimmt ist, die die umfassendere Rolle der Gastronomie in der Gesellschaft aufzeigt.
Der Gewinner wurde am Collegio San Carlo in Modena bekannt gegeben, der Heimatstadt von Küchenchef Massimo Bottura, einem Mitglied der Preisjury und einer der richtungsweisenden Küchenchefs, die als Erste die Gastronomie „über die Küche hinaus“ wirken ließen.
Zonfrillos Orana Foundation
Zonfrillos „Orana Foundation“ dokumentiert über 1200 einheimische Zutaten und erforscht neue Arten, wie diese eingesetzt werden können. Die Stiftung zielt darauf ab, diese Informationen über eine indigene Nahrungsmitteldatenbank zu teilen, die allen kostenlos zur Verfügung stehen wird. Ihr Ziel ist es, neue Geschäftsmöglichkeiten für indigene Gemeinschaften zu erschaffen und sie dann mit dem übrigen Land zu vernetzen. Der Chefkoch hofft, den indigenen Gemeinschaften zu helfen und sie bei der Erweiterung ihrer Produktion sowie der fairen Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen.In Jock Zonfrillos Arbeit spiegelt sich die Entwicklung der Gastronomie wider, denn eine Generation von Chefköchen hat verstanden, dass es möglich ist, ihr Wissen, Führungsverhalten, ihren Unternehmergeist und ihre Kreativität einzusetzen, um einen Teil des gesellschaftlichen Wandels auszumachen.
Der Gewinner des Basque Culinary World Prize 2018 wurde unter den 10 Top-Finalisten ausgewählt. Unter den 10 Chefköchen, die für den Preis in Betracht kamen, befanden sich: Anthony Myint (USA), Caleb Zigas (USA), Dieuveil Malonga (Kongo/Deutschland), Ebru Baybara Demir (Türkei), Heidi Bjerkan (Norwegen), Jock Zonfrillo (Australien/Schottland), Karissa Becerra (Peru), Marc Puig-Pey (Spanien), Matt Orlando (Dänemark, USA) und Virgilio Martínez (Peru).
Diese Chefköche haben ihren Fokus auf alles gerichtet, was von Innovation über Bildung, Gesundheit, Forschung, Nachhaltigkeit, soziales Unternehmertum bis hin zum Erhalt lokaler Kulturen reicht. Sie stützen sich auf die Arbeit einer Vorreitergruppe, die diese Bewegung „jenseits der Küche“ ins Leben gerufen hat. Zu ihr gehören Gaston Acurio, Dan Barber, Heston Blumenthal, Massimo Bottura, Claus Mayer, Jamie Oliver, Rene Redzepi und Alice Waters.