Weinlexikon

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Begriff Definition
Abgang
Nach dem Schlucken von Wein bleibt ein Nachgeschmack am Gaumen präsent, der als Abgang bezeichnet wird. Dies liegt an der Nachhaltigkeit der Aroma- und Geschmacksstoffe. Ein Wein wird umso besser beurteilt, je länger der Abgang erkennbar ist.
Abstich
Der Abstich ist ein Verfahren, bei dem der klare Wein vom Bodensatz, also von Hefezellen, ungelösten Teilen von Fruchtfleisch und Traubenschale, getrennt wird. Dies geschieht durch Umfüllen in ein anderes Fass oder einen anderen Tank. Es gibt dabei den ersten und den zweiten Abstich: Der erste erfolgt gleich nach der alkoholischen Gärung, der zweite nachdem der erste Weinstein ausgefällt wurde.
Adstringenz
Die Adstringenz ist die Fähigkeit eines Weines, ein pelziges Gefühl auf der Zunge hervorzurufen. Dieses Gefühl wird ab und zu mit dem Geschmackseindruck der Bitterkeit gleichgesetzt. Besonders junge Rotweine, die noch unreife Säuren haben, und Weine mit hohem Tanningehalt erzeugen dieses Gefühl. Der Adstringenz wird durch Lagerung und bei einigen Weinen durch Sauerstoffzufuhr entgegengewirkt.
Aromarad
Das Aromarad ist ein standardisiertes System zur Beschreibung von Aromen, was auch für Weinaromen genutzt werden kann. Das Weinaromarad teilt riechbare Aromen in Gruppen und Untergruppen ein und besteht aus drei konzentrischen Kreisen. Der innere Kreis teilt grob in Gruppen ein, die beiden äußeren verfeinern die Gerüche. Das standardisierte Vokabular ermöglicht es Verkostern sich präzise über den Wein auszutauschen.
Aufspriten
Likörweine wie Sherry werden während oder nach der Gärung mit Alkohol angereichert. Sie sind dementsprechend alkoholstark. Als Alkohol wird meist Weinbrand für das Aufspriten verwendet.
Autochthon
Der Begriff Autochthon kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet, dass die Traubensorte fast ausschließlich aus einem begrenzten Anbaugebiet kommt. Ihr Wachsen ist in diesem Gebiet kulturell und geschichtlich verwurzelt.
Barrique
Das Barrique ist ein kleines Eichenfass, in dem Weine ausgebaut werden. In der Regel hat ein Barrique ein Fassungsvermögen von 225 Litern. In einem Barrique werden dem bereits bestehenden Aromagefüge des Weins Aromen wie Vanille, Rauch, Schokolade und Kokos zugefügt. Je neuer das Fass ist, desto größer ist der Einfluss auf den Geschmack. Zumeist werden Rotweine im Barrique ausgebaut, seltener aber auch Weißweine.
Biologischer Säureabbau
Der biologische Säureabbau wird als zweite Gärung oder malolaktische Gärung bezeichnet. Dabei wird Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt. Zu einem Großteil funktioniert dies durch einen natürlichen Prozess. Erwünscht ist der biologische Säureabbau bei fast allen Rotweinen und zudem einigen Weißweinen. Die entstehende Kohlensäure verbleibt im Wein.
Biologischer Weinbau
Der biologische Weinbau ist eine Methode des Weinbaus, bei dem der Schutz des Ökosystems im Vordergrund steht. Es soll möglichst ohne den Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ausgekommen werden. Für Weingüter, die nach diesen Richtlinien arbeiten, gibt es Zertifikate. Diese werden von Öko-Kontrollstellen vergeben.
Biologisch-dynamischer Weinbau
Diese besondere Form des Weinbaus geht zurück auf den deutschen Anthroposophen Rudolf Steiner. Er legt Wert auf eine ganzheitliche Betrachtung, die auch kosmische Konstellationen mit einschließt. Präparate wie Hornmist und Hornkiesel sowie Pflanzenauszüge dienen als Dünger. Biodynamische Produkte werden in Deutschland unter anderem von Demeter ausgezeichnet.
Biss
Der Biss eines Weins ist der erste Eindruck, den der Wein auf der Zunge hinterlässt. Er sollte positiv sein, wobei ein kräftiger Eindruck nicht unbedingt nötig ist. Fehlt der Biss, so ist der Wein flach.
Blanc de Blancs
Blanc de Blancs bezeichnet einen Weißwein, der nur aus weißen Trauben gekeltert ist. Zumeist wird diese Bezeichnung für Champagner verwendet. Bei diesem bedeutet dies genauer, dass nur Chardonnay-Trauben verwendet werden.
Bocksbeutel
Der Bocksbeutel ist ein bauchig-flacher Flaschentyp. Verbreitet ist der Bocksbeutel vor allem in Franken, wird jedoch auch in Portugal und anderen Ländern verwendet. Daher kann er zum Missfallen der fränkischen Winzer auch nicht als regionale Marke geschützt werden. Vermutlich kommt diese besondere Flaschenform von früheren Feld- und Pilgerflaschen.
Cabernet Sauvignon
Der Cabernet Sauvignon ist eine Rotwein-Rebsorte. Sie stammt aus Frankreich, ist aber in der ganzen Welt verbreitet. Die Rebe wird kaum als sortenreiner Wein angeboten. Typisch ist der konzentrierte Fruchtgeschmack, der mit Tanninen und Säuren versetzt ist. Leitaromen sind Cassis, grüne Paprika, Zedernholz, Barrique-Aromen (u.a. Vanille), Brombeere, Leder und Schokolade.
Chaptalisation
Um den Alkoholgehalt von Wein zu steigern, wird dem Most vor der Gärung Zucker zugeführt. Ursprünglich sollte damit die Qualität schwacher Jahrgänge gesteigert werden, um das wirtschaftliche Überleben der Winzer zu erreichen. Für Europa gibt es von der EU zugelassene Höchstmengen an Zucker, mit dem der Most angereichert werden darf. Allerdings sind die Vorschriften in Deutschland strenger als jene der EU.