Weinlexikon

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Begriff Definition
Hanglage
Die Hanglage bezeichnet im Weinbau Weinberge, die fünf bis 20 Prozent Gefälle aufweisen. Aufgrund der Ausrichtung zur Sonne werden an Hanglagen oft Weine sehr guter Qualität angebaut. Ist das Gefälle über 20 Prozent, dann bezeichnet man diese Anbaugegend als Steillage oder Steilhang. Im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer und im Anbaugebiet Baden gibt es Hänge mit 75 Prozent Neigung. Diese gehören zu den steilsten der Welt.
Hefe
Hefen sind Mikroorganismen, die die Gärung des Traubensaftes erzeugen. Sie kommen natürlich in Trauben vor, werden aber häufig als Reinzuchthefen der Maische zugeführt. Ist die Gärung abgeschlossen, setzen sich die abgestorbenen Hefen auf dem Boden ab.
Holzspäne
Normalerweise wird der Holzton eines Weins durch Lagerung in einem Holzfass erreicht. Dieser kann aber auch durch Einrühren von Holzspänen erzeugt werden. Die Qualität ist dabei niedriger, weswegen diese Methode in der EU nicht erlaubt ist.
Imprägnierverfahren
Während des Imprägnierverfahrens wird die Kohlensäure durch Druck und Kühlung aus dem Schaumwein gelöst. Der Wein wird anschließend unter Druck in Flaschen gefüllt, die Kohlensäure so künstlich mit dem Wein vermischt. Da die Kohlensäure nicht so gut mit dem Wein verbunden ist wie bei der Flaschengärung, müssen Schaumweine, die nach dem Imprägnierverfahren hergestellt werden, ausgewiesen werden („mit zugesetzter Kohlensäure“, „frizzante“, „vin mousseux gazéifié“).
Integrierter Weinbau
Bei dieser Produktionsmethode wird weitestgehend auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln verzichtet. So können besonders hochwertige Trauben entstehen. Zudem werden der menschliche Organismus und das Ökosystem geschützt.
Jahrgang
Der Jahrgang eines Weins ist das Jahr, in dem die Trauben gewachsen sind. In Deutschland muss der Jahrgang auf dem Flaschenetikett angegeben werden, wenn der Wein zu 85 Prozent aus dem Lesegut des angegebenen Jahrgangs stammt.
Jungerfernlese
Trauben von neugepflanzten Reben können meist nach drei Jahren erstmals für die Weinverarbeitung gelesen werden. Diese erste Lese in einer neu gepflanzten Weinbergsanlage nennt man Jungfernlese.
Keltern
Der Vorgang des Kelterns ist das Pressen der Trauben zu Most. Fälschlich wird damit aber häufig die Gesamtheit an Arbeitsschritten zur Herstellung von Wein bezeichnet.
Klon
Der Klon (griech.) ist ein Zweig und damit der natürlich entstandene Nachkomme eines Mutterstocks. Solange keine Mutation auftritt kann der Klon unbegrenzt erbgleich in Rebschulen gezüchtet werden. Dies wird vor allem mit Klonen getan, die besonders gute Eigenschaften aufweisen.
Kohlensäuremaischung
Bei der Kohlensäuremaischung wird das unverletzte Lesegut als ganze Traube in ein Gärbehältnis eingelagert. Dafür sind Handlese und schonender Transport unvermeidlich. Die Enzyme in den Beeren bilden Ethanol, Glycerin und Bernsteinsäure. Die beinhaltete Apfelsäure wird dagegen abgebaut. Die entstandenen Lösungsmittel extrahieren daraufhin die Farbstoffe aus der Beerenhaut und Polyphenole aus den Kernen, sodass die Beeren milchig weiß erscheinen. Durch den Druck der enstandenen CO2-Bildung platzen diese auf. Den Vorgang beschreibt man auch als intrazelluläre Gärung. Es entstehen bei der Kohlensäuremaischung helle, fruchtige Rotweine mit wenig Tannin.
Kontrollierte Herkunftsbezeichnungen
Kontrollierte Herkunftsbezeichnungen wie AOC, D.O. und DOC sind ein Schutzsiegel für Weine aus Frankreich und der Schweiz, Spanien und Italien. Sie sollen die Qualität der Weine in einem geografisch abgegrenzten Gebiet gemäß gesetzlicher Vorgaben sichern. Dabei werden unter anderem die Rebsorten, Anbautechniken, Alkoholgehalte, Ertragsbeschränkungen und Weinbereitungsverfahren beschränkt.
Korgeschmack
Der Korkgeschmack, Korkschmecker oder Korkton ist ein Weinfehler, der auf den Verschluss der Weinflasche zurückgeht. Er verändert den Geschmack und Geruch des Weins, weswegen der Wein beeinträchtigt oder gar zerstört werden kann. Die Geschmacksfehler reichen von holzig bis muffig. Verantwortlich für diese Veränderungen ist Trichloranisol, ein Abbauprodukt von Pilzen, die im Naturkork vorkommen. Das EU-weite Verbot von Pflanzenschutzmitteln in Korkeichenwäldern ist eine Reaktion auf die Bildung von Trichloranisol.
Kunststoffkorken
Ein Kunststoffkorken besteht aus einer Gummi- oder Teflonmischung. In den 90er-Jahren wurde er als eine Alternative zum Naturkork gesehen, doch der Kunststoffkork bietet vor allem einen Nachteil: er kann Fehltöne verursachen. Jedoch kann mit einem Kunststoffkorken der Korkgeschmack des Weins vermieden werden. Weine, die nicht lange gelagert werden, können ohne Probleme mit einem Kunststoffkorken verschlossen werden.
Lagenwein
Weinlagen sind begrenzte Rebflächen, die sich durch besondere Bedingungen auszeichnen. So kommen besondere Boden oder außergewöhnliche klimatische Bedingungen für Lagenwein in Frage. Dieser stammt dann ausschließlich von dieser Weinlage, die weniger als einen Hektar oder mehrere Hektar groß sein kann.
Maische
Maische ist die Masse der bei der Weinherstellung gequetschten Beeren. Oft gehören auch Stiele und Stängel zu dem Brei. Während Rotwein auf der Maische vergoren wird, werden beim Weißwein die Schalen und Traubenkerne vor der Gärung entfernt.